Kim Jong-un will nach südkoreanischen Angaben seine Atomtestanlage im Nordosten des Landes schließen. US-Präsident Trump stellt ein Treffen in den nächsten Wochen in Aussicht.
Nordkorea will nach südkoreanischen Angaben seine Atomtestanlage im Nordosten des Landes im Mai schließen. Zudem habe der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un bei seinem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in angekündigt, internationale Atomexperten in sein Land zu lassen, die die Auflösung des Testgeländes an Ort und Stelle überprüfen können.
Zugleich wies Kim den südkoreanischen Angaben zufolge Spekulationen darüber zurück, dass das Atomtestgelände Punggye-ri bereits nicht mehr nutzbar sei. "Einige Menschen sagen, dass wir eine Testanlage schließen, die bereits nutzlos ist", sagte Kim demnach. Das sei aber falsch. Es gebe zwei Tunnel, die in einem "guten Zustand" seien.
Die Ankündigung ist ein Ergebnis des historischen Gipfeltreffens der beiden Staatsführer, das am Freitag begonnen hat. An der Demarkationslinie zwischen den beiden Länder reichten sich Kim Jong-un und Moon Jae-in die Hände - und betraten beide den Staat des jeweils anderes. Es handelte sich um Schritte großer Bedeutung, denn seit dem Ende des Koreakrieges vor 65 Jahren war dies das erste Mal.
Ebenfalls am Freitag hatten die beiden vereinbart, noch in diesem Jahr einen Friedensvertrag für die koreanische Halbinsel abschließen zu wollen. Denn, der Status quo ist, dass sich die beiden Staaten nach wie vor offiziell im Kriegszustand befinden.
Trump stellt Treffen in Aussicht
In Washington werden die Signale aus Korea aufmerksam verfolgt: US-Präsident Donald Trump hat nun ein Treffen mit Kim Jong-un in den "nächsten drei, vier Wochen" in Aussicht gestellt. "Die Dinge laufen sehr gut", schrieb er am Samstag auf Twitter. "Zeitpunkt und Ort des Treffens mit Nordkorea werden gerade festgelegt."
Laut südkoreanischen Angaben, äußerte sich Kim optimistisch zum Treffen mit Trump. "Die USA fühlen sich abgestoßen von uns. Aber wenn wir erst einmal reden, wird ihnen klar werden, dass ich kein Mensch bin, der eine Atomwaffe auf den Süden oder die USA abfeuern wird", zitierte der südkoreanische Präsidentensprecher den Machthaber. "Wenn wir öfter miteinander reden, Vertrauen schaffen und uns das Versprechen gegeben wird, den Krieg zu beenden und nicht angegriffen zu werden, gibt es für uns keinen Grund mehr, Atomwaffen zu besitzen", erklärte Kim demnach.
Nordkorea ist wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms international isoliert. Pjöngjang hatte im vergangenen Jahr eine Reihe von Raketentests sowie einen sechsten Atomwaffentest vorgenommen.
(APA/AFP/dpa/Reuters)