Nur noch bis Ende April ist Europa von US-Strafzöllen ausgenommen.
Wien. Im Handelsstreit zwischen der EU und den USA läuft den Europäern die Zeit davon. Nur noch bis Ende April werden die europäischen Hersteller von Stahl und Aluminium von US-Strafzöllen verschont. Die EU-Kommission bereitet deshalb bereits Gegenmaßnahmen vor, will aber gleichzeitig den Gesprächsfaden zu den USA nicht abreißen lassen.
Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel, die erst in der Vorwoche zu Besuch bei US-Präsident Donald Trump war, dürfte nun auf ein Industriezollabkommen setzen, eine Art TTIP light, um einen Konflikt zu vermeiden, wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Davon würden auch die USA profitieren, weil Zölle auf Waren sinken oder zur Gänze gestrichen werden könnten, schreibt die Zeitung. Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte sich zuletzt für eine Wiederaufnahme der TTIP-Gespräche ausgesprochen. Das Freihandelsabkommen war nach langen Verhandlungen gescheitert.
Bisher zielen die US-Zölle in der Höhe von 25 Prozent (Stahl) und zehn Prozent (Aluminium) vor allem auf China ab. Doch dabei geht es auch viel um Symbolik, denn nur knapp drei Prozent der US-Stahlimporte stammen aus der Volksrepublik. Die USA haben der EU bis zum 1. Mai Ausnahmen bei den Zöllen gewährt. Schon vor der Abreise Merkels nach Washington hatte es in der deutschen Bundesregierung geheißen, dass die Zölle ab dann wohl auch für EU-Hersteller gelten werden. (ag.)