Entfernt sich die Welt im Gerichtssaal immer mehr von der "Außenwelt"? Richterpräsidentin Sabine Matejka meint: Regierungspolitiker sollten die Justiz nicht generell kritisieren. Strafverschärfungen seien "ein Placebo".
Wien. Immer wieder sorgen Urteile von Strafgerichten in der Öffentlichkeit für Unverständnis oder gar Empörung. Etwa der Freispruch für die beiden jungen Asylwerber, die in Tulln eine 15-Jährige vergewaltigt haben sollen. „Die Presse“ bat den Rechtsvertreter der 15-Jährigen, Ewald Stadler, und die Präsidentin der Richtervereinigung, Sabine Matejka, zum Streitgespräch.
Die Presse: Das Landesgericht St. Pölten sprach zwei Asylwerber vom Vorwurf der Vergewaltigung einer 15-Jährigen erstinstanzlich frei. Vizekanzler Strache nennt das Urteil „skandalös und unerträglich“. Ist es das?