Air-France-KLM-Chef nimmt nach Niederlage im Tarifstreit den Hut

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FRANCE-SOCIAL-TRANSPORT-AVIATION-STRIKE-UNIONS-AIR FRANCEAPA/AFP/GEOFFROY VAN DER HASSELT
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Unternehmenschef Jean-Marc Janaillac hat seinen Rücktritt angekündigt. Er zog damit die Konsequenz aus der Ablehnung eines Kompromissvorschlags der Geschäftsleitung durch die Mitarbeiter.

Im Tarifkonflikt bei der französischen Fluggesellschaft Air France hat Unternehmenschef Jean-Marc Janaillac seinen Rücktritt angekündigt. Janaillac zog damit am Freitagabend die Konsequenz aus der Ablehnung eines Kompromissvorschlags der Geschäftsleitung durch die Mitarbeiter.

Er werde seinen Rücktritt in den kommenden Tagen beim Verwaltungsrat des französisch-niederländischen Konzerns Air France-KLM einreichen, sagte Janaillac in einer Pressekonferenz. "Ich übernehme die Verantwortung für die Konsequenzen dieser Abstimmung."

Die Mitarbeiter hatten mit 55,44 Prozent der Stimmen gegen den Kompromissvorschlag gestimmt, der zwei Prozent mehr Lohn in diesem Jahr und zusätzliche fünf Prozent für den Zeitraum von 2019 bis 2021 vorsah. Die Gewerkschaften fordern für heuer 5,1 Prozent mehr Lohn. Sie zeigten sich unbeeindruckt vom Rücktritt Janaillacs. Sie erklärten, ihr Streikaufruf für kommenden Montag und Dienstag bleibe bestehen.

Der 65-jährige Janaillac ist Präsident von Air France und steht seit Juli 2016 zudem der französisch-niederländischen Gruppe Air France-KLM vor. Die Bilanz von Air France wird durch die seit Wochen anhaltenden Streiks belastet.

Mit der Abstimmung wollte die Unternehmensspitze eigentlich Bewegung in den festgefahrenen Konflikt mit den französischen Gewerkschaften bringen. Janaillac hatte seine berufliche Zukunft mit dem Ausgang des Votums verknüpft.

Der Konzern erwartet im laufenden Jahr ein Betriebsergebnis, das deutlich unter den 1,9 Milliarden Euro von 2017 liegt, wie das Unternehmen am Freitag in Paris mitteilte. Seit Ende Februar musste das Unternehmen bereits an 13 Streiktagen zahlreiche Flüge streichen, es beziffert die Kosten durch die Protestaktionen auf mindestens 300 Millionen Euro.

(APA/AFP/dpa/Reuters)

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