Immer mehr Anleger, Banken und Firmen drängen in den Krypto-Sektor. Ein heikles Unterfangen, denn es fehlen die Regeln. Auch in Österreich. Jetzt machen die Neos Druck.
Nun also Goldman. Die Investmentbank will mit dem Bitcoin-Handel beginnen. Hätte man kommen sehen können. Immerhin hat Goldman schon im Sommer 2017 Analysen zu Bitcoin angefertigt. Aber die Meister des Universums von der Wall Street stehen vor denselben Problemen wie kleinere Fonds oder Start-ups aus Österreich: Die Kryptomärkte sind kaum reguliert. Gleichzeitig drängen immer mehr Banken, institutionelle Anleger, Fonds, Family Offices und auch private Investoren in den Markt, der angeblich die Zukunft ist, weil die Blockchain-Technologie kaum eine Branche unberührt lassen wird. Es ist ein gefährliches Rennen. Ein Spiel mit dem Feuer. Und die Staaten kommen kaum damit nach, Regeln zu entwerfen.
„Die Finanzbranche wird in jedem Punkt neu geschrieben“, sagt etwa Oliver Prock, Gründer des in Liechtenstein angesiedelten Fondsanbieters Salus Alpha. Er will bald mit einem eigenen, aktiv gemanagten Fonds für Blockchain-Assets an den Start gehen: „Smarter than Crypto“. Der Name mag nicht bescheiden sein. Aber Zurückhaltung wird in der verrückten Welt von Ethereum, Ripple und Tron ohnehin nicht belohnt. Prock hat keine Illusionen: „Wir sind alle neidisch, was die frühen Investoren und die Branche in kürzester Zeit erreicht haben. Der klassische Finanzsektor sieht sehr schwach aus im Vergleich dazu, was hier in wenigen Jahren hingestellt wurde. Das ist gewaltig, das darf man nicht unterschätzen.“ Es könnte noch viele Jahre dauern, bis die Staaten genügend Know-how gesammelt haben, um mit diesem neuen Phänomen umzugehen, so Prock.