Kriminelle lassen Geld für Kinder auszahlen, die es gar nicht gibt. Der Schaden soll mehr als 100 Millionen Euro betragen.
Nicht nur in Österreich auch in Deutschland geht die Debatte rund um die Familienbeihilfe weiter, im Nachbarland Kindergeld genannt: Nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" lassen sich organisierte Banden Geld aus der Familienkasse auszahlen - für Kinder, die gar nicht existieren. Der Schaden soll mehr als 100 Millionen Euro betragen.
Die Banden locken laut dem Bericht gezielt EU-Bürger aus Südosteuropa an und versprechen ihnen ein besseres Leben in Deutschland. Mit fingierten Unterlagen von nicht existenten Kindern sollen sie das Geld beantragen - die Banden kassieren daraufhin das Geld.
Kommunikation und Zusammenarbeit soll verbessert werden
Bei den zuständigen Behörden sei das Problem seit "ein, zwei Jahren" bekannt. Auch im Bundesfinanzministerium arbeite man an einer Lösung, heißt es. Unter anderem will man die Kontrollen verbessern, indem man auch stärker mit den Kollegen im Ausland kommuniziert.
Hintergrund: Leben und Arbeiten EU-Bürger innerhalb der Union in einem Land, haben sie Anspruch auf Kindergeld bzw Familienbeihilfe - auch wenn das Kind im Ausland wohnt. In Österreich schickte die Regierung erst vergangene Woche ein Gesetz in Begutachtung, das eine sogenannte Indexierung vorsieht. In den meisten Fällen ist das eine Kürzung: Die Beihilfe, die ausbezahlt wird, soll an die Kaufkraft des Heimatlandes angepasst werden.
>> Bericht der "Welt am Sonntag"
(red.)