Air France-KLM-Aktien nach Rücktritt des Konzernchefs eingebrochen

FILE PHOTO: Jean-Marc Janaillac, CEO of Air France-KLM Group, attends a news conference in Paris
FILE PHOTO: Jean-Marc Janaillac, CEO of Air France-KLM Group, attends a news conference in ParisREUTERS
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Seit Wochen wird bei Air France-KLM immer wieder gestreikt. Die Gewerkschaften haben für Montag und Dienstag zu erneuten Ausständen aufgerufen.

Der Tarif-Konflikt bei Air France-KLM hatte Konzernchef Jean-Marc Janaillac den Posten gekostet. Er hatte nach einer Mitarbeiterbefragung seinen Rücktritt angekündigt, bei der sich eine Mehrheit gegen den jüngsten Gehaltsvorschlag des Managements ausgesprochen hatte. Janaillac soll bis zum 15. Mai am Steuer des Konzerns bleiben.

Die Rücktrittsankündigung von Janaillac löst einen Ausverkauf bei Air France-KLM aus. Die Aktien der französisch-niederländischen Fluggesellschaft brachen am Montag zeitweise um fast 14 Prozent ein und steuerten auf den größten Tagesverlust seit knapp 16 Jahren zu. Mit 6,98 Euro waren die Papiere so billig wie zuletzt vor gut einem Jahr. Dabei wechselten innerhalb der ersten 30 Handelsminuten bereits mehr Air-France-Papiere den Besitzer als an einem gesamten Durchschnittstag.

Montag und Dienstag streiken die Air-France-Beschäftigten erneut. Am Montag fallen nach Unternehmensangaben 15 Prozent der Flüge aus.

Wirtschaftsminister: Forderung dder Piloten zu hoch

Im erbitterten Tarifstreit hatte zuvor Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire den Piloten verantwortungsloses Verhalten vorgeworfen. "Wenn man weiß, dass ein Unternehmen in Gefahr ist, dann stellt man nicht solch hohe Forderungen wie die, die jetzt auf dem Tisch liegen", hatte Le Maire am Sonntag in einem Interview bei dem TV-Sender BFMTV gesagt.

Die Forderungen der Piloten seien nicht gerechtfertigt, sagte Le Maire. Die französischen Gewerkschaften fordern für die Air-France-Beschäftigten eine sofortige Gehaltserhöhung um 5,1 Prozent, nachdem der Konzern seinen Gewinn 2017 kräftig gesteigert hatte. Das Unternehmen hatte sieben Prozent gestreckt über vier Jahre angeboten.

Seit Ende Februar haben Beschäftigte von Air France an 13 Tagen gestreikt. Die Ausstände kosteten den Konzern im ersten Quartal 75 Mio. Euro und drückten den Konzern damit tiefer ins Minus. Von Jänner bis März verbuchte Air France-KLM einen operativen Verlust von 118 Mio. Euro - nach einem Minus von 33 Mio. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Frankreich ist mit gut 14 Prozent an dem französisch-niederländischen Konzern Air France-KLM beteiligt. Der Staat sei nicht dafür da, die Schulden eines Unternehmens zu übernehmen, das nicht genug für seine Wettbewerbsfähigkeit tue, sagte Le Maire. "Ich hoffe, dass man zum sozialen Dialog zurückkehrt und dass die Vernunft siegt."

(APA/Reuters)

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