Spielarten der Abstraktion dominieren das Angebot der Mai-Auktionen des Dorotheums.
Lucio Fontana ist einer der All-time-Klassiker des 20. Jahrhunderts. Gleich zwei seiner geschlitzten monochromen „Concetti Spaziali“ führen den Reigen der Contemporary-Art-Auktion an. Seine „Attesa“ (1964–65) in signalhaftem Pink und eine späte Version in Grün aus 1968, dem Jahr seines Todes, gehen mit einem Schätzwert von 480.000 bis 650.000 und 400.000 bis 600.000 Euro ins Rennen, gefolgt von einer gestischen Expression Philip Gustons und einem politisch intendierten informellen Gemälde Emilio Vedovas. Katharina Grosse wiederum verhandelt in ihren All-over-Paintings die Ordnung der Unordnung. Einen starken Akzent setzt ein umfangreicher Block rhythmisch strukturierter Malerei, in der Ornament und Meditation aufeinandertreffen, darunter Werke von Yayoi Kusama, Carla Accardi, Piero Dorazio und Hsiao Chin. Der chinesische Künstler, der seit 1959 in Mailand lebt, griff in seiner Malerei schon früh europäische Einflüsse auf. Für seine minimalistische Serie „Surya“ (Bild) ließ er sich von Mandalas und buddhistischer Kunst inspirieren. Die Klassiker-Auktion am Dienstag profiliert sich neben Highlights von Matisse, Degas, Botero mit einem Wiener-Moderne-Schwerpunkt, darunter Werke von Gustav Klimt, Egon Schiele, Kolo Moser, Alfons Walde und anderen. www.dorotheum.at
Dorotheum: „Auktionswoche Mai mit moderner und zeitgenössischer Kunst“ (1010 Wien, Dorotheergasse 12; 15. bis 18. Mai).