Fastenbier: Flüssiges in der "mageren" Zeit

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BEER BILLBOARD(c) AP (Greg Baker)
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Fasten heißt Verzicht – oder nicht? In den sieben Wochen vor Ostern sollte der christlich motivierte Bürger auf Genüsse aller Art verzichten, eine Sache ausgeschlossen: das Fastenbier.

Traditionell wird in der 40-tägigen Fastenzeit auf Deftiges und Kalorienreiches verzichtet, aber gilt das auch für "flüssiges Brot"? "Es ist ein Irrglaube, dass in der Fastenzeit Bier verboten ist", weiß Mag. Kaufmann-Kerschbaum, Geschäftsführerin des Verbandes der Brauereien Österreichs: "Das Gegenteil ist der Fall. Bier war gerade in den Klöstern ein wichtiges Nahrungsmittel während des Fastens." Flüssiges bricht das Fasten demnach nicht.

Biergenuss von oberster Stelle genehmigt

Bis zu fünf Mal durften die Mönche ihren Bierkrug täglich mit Bier füllen. Das hat sie nicht bloß berauscht, sondern aufgrund der sonst recht kargen Nahrung auch genährt. "Bier ist isotonisch und enthält zahlreiche Eiweiße, Vitamine und Spurenelemente. Verantwortungsvoll genossen ist Bier ein wertvolles Nahrungsmittel", so Kaufmann-Kerschbaum weiter. Sie erklärt auch, dass das Bier, wie alles Flüssige, das Fasten nicht breche. Der Sanktus dafür kam im Mittelalter direkt vom Papst.

Weniger Kalorien als Vollmilch

Das speziell gebraute Fastenbier erfreut sich auch in Österreich steigender Beliebtheit. Allerdings ist es kein leichtes Bier, wie oft angenommen, sondern ein vollmundiges Bockbier, sprich stärker und kalorienreicher: Schließlich sollte es ursprünglich wichtige Nährstoffe liefern und sättigen. Trotzdem kann die Verbandsgeschäftsführerin den Mythos, dass Bier ein echter Dickmacher sei, leicht entkräften: "Bier, egal welcher Sorte, hat deutlich weniger Kalorien als zum Beispiel Vollmilch."

Bier kann keine Sünde sein

Es spricht also nichts gegen Biergenuss in der Fastenzeit - weder die Tradition noch die Ernährung. "Verantwortungsvoller Genuss ist auch in der Fastenzeit keine Sünde. Ein vollmundiges Fastenbier bzw. Bockbier ist ein echtes Highlight in einer sonst etwas 'mageren' Zeit", so Kaufmann-Kerschbaum abschließend.

(Red.)

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