"Die Dieselkrise ist für uns noch nicht abgeschlossen", sagt Audi-Chef Rupert Stadler.
Audi will den Ärger um 60.000 zusätzliche Dieselfahrzeuge mit womöglich unzulässiger Abschalteinrichtung schnell hinter sich bringen. Man habe "eine kurzfristige Lösung in Form eines Software-Updates erarbeitet", sagte Vorstandschef Rupert Stadler am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Ingolstadt laut Redetext. "Diese stellen wir in Kürze dem Kraftfahrt-Bundesamt zur Freigabe vor." Audi befinde sich in enger Abstimmung mit den Behörden und könne deshalb bis zur abschließenden Klärung keine weiteren Angaben machen. Die Entscheidung über die Lösung und das weitere Vorgehen liegt bei den Behörden.
Die VW-Tochter hatte am Dienstag bekanntgegeben, dass sie in der Steuerungssoftware von Dieselmotoren, die in der auslaufenden Modellgeneration von A6 und A7 zum Einsatz kommen, Auffälligkeiten entdeckt und dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gemeldet habe. Zudem wurde die Auslieferung der betroffenen Fahrzeuge gestoppt. Stadler sagte: "Rückrufe sind das Ergebnis unserer konsequenten Aufklärung." Für rund ein Viertel der bislang bekannten 850.000 Fahrzeuge, die ein Software-Update benötigen, stehen noch entsprechende Bescheide des KBA aus.
Der Audi-Chef bekräftigte: "Die Dieselkrise ist für uns noch nicht abgeschlossen." Die technischen Sachverhalte würden weiter mit den Behörden abgearbeitet. "Die Klärung juristischer Sachverhalte wird noch weitere Zeit in Anspruch nehmen." Audi habe aus der - im Herbst 2015 bekannt gewordenen - Abgasaffäre gelernt. Integrität stehe jetzt "ganz oben: also moralisch und rechtlich einwandfreies Verhalten". Konzernmutter VW hatte vergangene Woche angekündigt, anständiger werden zu wollen. Der neue Vorstandsvorsitzende in Wolfsburg, Herbert Diess, wurde am Dienstag zum Audi-Aufsichtsratschef gewählt. VW hält 99,55 Prozent an Audi.
(Reuters)