Iran dementiert Golan-Angriff: "Lüge des zionistischen Regimes"

Golanhöhen: Israelischer PanzerREUTERS
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Der Iran bestreitet, an den Raketenangriffen auf israelische Armeeposten beteiligt gewesen zu sein. Israel hält dagegen und sieht "eine rote Linie überschritten". UNO-Generalsekretär Guterres warnt vor "neuem Flächenbrand" im Nahen Osten.

Nach der Konfrontation zwischen Israel und iranischen Einheiten in Syrien hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres ein "sofortiges Ende aller Feindseligkeiten" im Nahen Osten gefordert. Jegliche Provokationen müssten vermieden werden, "um einen neuen Flächenbrand in einer bereits jetzt in schreckliche Konflikte verwickelten Region zu verhindern", forderte Guterres nach Angaben eines Sprechers. Der UNO-Sicherheitsrat müsse die Lage wachsam verfolgen und seinen Verpflichtungen nach der UN-Charta nachkommen, erklärte Guterres.

Israels UN-Botschafter Danny Danon forderte Guterres und den Sicherheitsrat indes zu einer Verurteilung der iranischen Raketenangriffe auf die Golanhöhen auf. Das "aggressive Handeln des Iran" müsse verurteilt werden. Zudem müsse der Sicherheitsrat den Iran auffordern, sich militärisch aus Syrien zurückzuziehen. Donnerstagabend hatte sich auch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zu Wort gemeldet. Der Iran habe mit dem Angriff "eine rote Linie überschritten", verkündete er: "Wir haben entsprechend reagiert."

Die Europäische Union unterstützte Israel Donnerstagabend in seinem Vorgehen: Israel habe ein Recht darauf, sich selbst zu verteidigen, sagte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini. Die iranischen Angriffe seien extrem besorgniserregend.

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Die israelische Armee hatte in der Nacht zum Donnerstag ihre bisher größte Militäroffensive auf mutmaßliche iranische Ziele in Syrien gestartet. Mehr als 50 iranische Ziele in Syrien sollen demnach angegriffen worden sein. Nach Angaben von Beobachtern sollen 23, nach Angaben der syrischen Armee drei Menschen getötet worden sein. Als Rechtfertigung für den Militärschlag nannte Israel eine Reaktion auf iranische Angriffe auf israelische Stellungen auf den besetzten Golanhöhen.

Iran dementiert Beteiligung an Angriffen auf Israel

Das iranische Außenministerium dementierte nun am Freitag eine iranische Beteiligung an den Raketenangriffen auf israelische Armeeposten. Israel benutze "frei-erfundene und grundlose" Unterstellungen, um Angriffe auf syrische Ziele zu rechtfertigen, sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi.

Weiters kritisierte er die Reaktion der internationalen Gemeinschaft. "Mit solchen Reaktionen wird dem zionistischen Regime (Israel) nur grünes Licht für weitere Aggressionen gegeben, die die Region nur unsicherer und instabiler machen", so der Sprecher laut Webportal des iranischen Außenministeriums.

Eine ähnliche Reaktion gab es auch vom Sicherheitsausschuss des iranischen Parlaments. "Das ist eine weitere Lüge des zionistischen Regimes für Propagandazwecke (gegen den Iran)", behauptete Ausschusssprecher Mohammad Nobandegani. Der Iran habe keine militärischen Stützpunkte in Syrien, sondern lediglich militärische Berater.

(APA/AFP/Red.)


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