Wiens Neos-Chefin bleibt bei ihrer Kritik an Bundeskanzler Kurz und der türkis-blauen Regierung. Ihre Einstellung nennt sie "liberal" - und zwar "ohne ein Präfix".
Die Wiener Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger bewirbt sich um die Nachfolge von Matthias Strolz als pinker Bundesparteichef. Und wählte bei der Bekanntgabe ihrer Kandidatur - die Neos-Mitglieder stimmen am 23. Juni über die Nachfolge ab - äußerst kritische Worte in Richtung türkis-blauer Bundesregierung. So meinte sie im "Presse"-Interview, Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) sollten sich "warm anziehen" - "und das ist durchaus eine Drohung!"
>>> Meinl-Reisinger im "Presse"-Interview [premium]
Am Freitag, zwei Tage später, zeigte sich die 40-Jährige im Ö1-"Morgenjournal" ähnlich angriffig. In Richtung Kurz betonte sie, dieser sei mit der Ankündigung in die Nationalratswahl 2017 gegangen, Klarheit schaffen zu wollen. Nun agiere er aber "erschreckend unklar und undeutlich, wenn es darum geht, die Entgleisungen oder auch Gedankengut seines Koalitionspartners zu benennen – und auch gegebenenfalls zu verurteilen." Auch die offenkundige Nähe zum ungarischen Staatschef Viktor Orbán sowie bisweilen fehlende Taten bei den im Wahlkampf angekündigten Reformen beanstandete die Wienerin.
Sich selbst charakterisierte Meinl-Reisinger im ORF-Radio als liberal. Konkret: "Wer liberal sagt, sagt das ohne ein Präfix – sowohl in gesellschaftspolitischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht." Ob sie Feinde in der Partei habe? "Ich finde das immer so lustig, wenn gesprochen wird von Widersachern", wich sie aus, um auf den Einwurf von Moderator Klaus Webhofer - "Sie werden ja nicht nur Freunde haben?" - aber doch zu präzisieren: "Davon bin ich überzeugt, aber das ist ja keine Altpartei, wo man sagt: Da kämpfen jetzt die Flügel gegeneinander oder so."
>>> Meinl-Reisinger im Ö1-"Morgenjournal"
(Red.)