Von Iran bis Nordkorea: Die Außenpolitik des US-Präsidenten überrumpelt alle. Für ein Urteil ist es noch zu früh, aber eines hat Trump schon erreicht: Die Welt nimmt ihn offenbar ernster denn je.
New York. Wer hätte das gedacht: Vor neun Monaten hatte Donald Trump Nordkorea mit noch nie da gewesenem „Feuer und Zorn“ gedroht. Nun nahm er voller Euphorie drei von Kim Jong-un frei gelassene Amerikaner in Empfang, und in einem Monat wird der US-Präsident dem Diktator in Singapur die Hand schütteln. Ausgerechnet mit dem Machthaber, den er so oft einen „verrückten Raketenmann“ nannte, will Trump jetzt einen „ganz besonderen Moment für den Weltfrieden“ herbeiführen, wie er auf Twitter schrieb.
Während sich der einstige Immobilienmogul zu Beginn seiner Amtszeit vornehmlich der Innenpolitik widmete, ist Trump zuletzt inmitten der Weltbühne der Diplomatie angekommen. Dabei bricht er sämtliche politische Tabus und scheut keinen Konflikt, ob nun im Handelsstreit mit China und Europa, in Syrien mit Wladimir Putin oder im Zuge des iranischen Nuklearabkommens mit nahezu der ganzen Welt. Donald Trump tut, was er für richtig hält – egal, bei wem er dabei aneckt.