Zwischen Israel und dem Iran wachsen die Spannungen. Und zugleich mobilisiert die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen für neue Massenproteste an Israels Grenzanlagen.
Der 20-jährige Moaz ist in den Augen seiner Freunde ein Held. Bei Protesten in der Grenzregion zum Gazastreifen schossen israelische Scharfschützen dem jungen Palästinenser ins Bein. „Ich habe keine Angst vor dem Tod“, sagt Moaz, der auch im Krankenhausbett seine Sportmütze nicht abnimmt. Nur die bevorstehende Operation beunruhige ihn ein wenig. Er verzieht vor Schmerz das Gesicht, als ihn versehentlich jemand am Bein berührt. Völlig klar sei für ihn und für seine Freunde, dass er „wieder an der Grenze demonstrieren“ wird, schließlich geht es „um mein Land“. Er habe sich „bis auf 20 Meter“ an die Grenzanlagen herangewagt, obwohl Israel wiederholt davor warnte, sich dem Zaun, an dem während der Demonstrationen Scharfschützen postiert sind, zu nähern.
Für Ärzte und Krankenschwestern im Shifa-Krankenhaus sind sämtliche Urlaube gestrichen. Am 15. Mai ist Nakba-Tag, an dem die Palästinenser den Beginn der Flüchtlingskatastrophe vor genau 70 Jahren erinnern. Es soll der Höhepunkt des „Großen Marsches der Rückkehr“ werden, den seit Ende März andauernden Protestaktionen im Grenzgebiet, bei denen bis jetzt 47 Palästinenser erschossen wurden.