Der Patient ist nach dem Verzehr von Listerien-verseuchtem Käse aus steirischer Produktion gestorben. Die Opferzahl steigt damit auf acht. Mediziner gehen von weiteren Todesfällen aus.
Die mit Listerien verseuchten Erzeugnisse des Hartberger Käseherstellers Prolactal haben neuerlich ein Todesopfer gefordert: In Deutschland verstarb eine dritte Person, die am 11. Februar nach dem Verzehr eines kontaminierten Käses an Listeriose erkrankt war, bestätigte das deutsche Robert Koch Institut am Freitag.
Insgesamt sind durch die verseuchten Produkte acht Menschen - fünf Österreicher und drei Deutsche - ums Leben gekommen. Da bei der Listeriose Krankheitserscheinungen drei bis 70 Tage nach Erregeraufnahme auftreten, kann laut dem Institut nicht ausgeschlossen werden, dass vereinzelt noch weitere Fälle auftreten könnten.
Produkte im Jänner zurückgerufen
Die Firma Prolactal hatte ihre Sauermilchkäse am 23. Jänner 2010 aus dem Handel zurückgerufen. Im Detail geht es um folgende in Österreich bei Spar, Hofer und Geschäften der Rewe-Gruppe im Verkauf gewesenen Sorten und Verpackungen:
- Hartberger Bauernquargel natur 200 g
- Hartberger Bauernquargel Paprika 200 g
- Hartberger Bauernquargel Paprika 100 g
- Hartberger Bauernquargel mit Kümmel 200 g
- Steirischer Quargel mit Paprika 125 g
- Steirischer Quargel mit Kümmel 125 g
- Fastenkäse Klassik 150 g
- Fastenkäse Chilli 150 g
- Milchkanne Quargel 200 g
- Milfina Quargel 200 g
Listerien
Listerien sind Bakterien, die in der Umwelt sehr häufig vorkommen. Ansteckungen erfolgen vor allem über den Verzehr von verseuchten Lebensmitteln, besonders bei rohem Fleisch, Fisch und Milchprodukten. Laut Medizinern verläuft die Krankheit bei etwa einem Drittel der Erwachsenen tödlich. Meist sterben aber nur Menschen mit geschwächtem Immunsystem daran. Gesunde haben nach einer Inkubationszeit von bis zu 70 Tagen Symptome, die einer Grippe ähneln. Insgesamt gab es 2009 in Österreich 45 Fälle von Infektionen mit Listerien.
(APA)