Zum Mord am Hamas-Führer Mahmoud al-Mabhouh in Dubai sind neue Details bekannt geworden. Er wurde zunächst mit Medikamenten ruhiggestellt und dann erstickt.
Großbritannien hat im Fall des ermordeten Hamas-Funktionärs Mahmoud al-Mabhouh zwei Polizisten zu Ermittlungen nach Israel geschickt. Die britischen Ermittler seien vor wenigen Tagen in Israel eingetroffen und sollen demnächst rund ein Dutzend Besitzer von britischen Pässen befragen, sagte ein Botschaftssprecher.
Nach Angaben der britischen Polizeibehörde zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens, SOCA (Serious Organised Crime Office), sollen die Polizisten sechs Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft treffen, die als "potenzielle Zeugen eines Verbrechens" gelten. Das Vorgehen sei mit den israelischen Behörden abgestimmt, sagte ein SOCA-Sprecher.
Mabhouh, der für die radikal-islamische Palästinenser-Bewegung Hamas Waffen beschaffte, war am 19. Jänner in einem Luxus-Hotel in Dubai ermordet worden. Die Mörder haben ihr Opfer offenbar zunächst mit Medikamenten ruhiggestellt und dann erstickt. Das berichtete die Zeitung "The National" aus Abu Dhabi am Sonntag unter Berufung auf die Polizei des Emirates. Der Gerichtsmediziner habe im Körper des Getöteten beachtliche Mengen des Wirkstoffes Succinylcholin gefunden, der in Krankenhäusern unter anderem benutzt wird, um eine Muskelentspannung während eines chirurgischen Eingriffs herbeizuführen.
Die Polizei geht davon aus, das an dem Komplott zur Ermordung des Palästinensers mindestens 26 Menschen beteiligt waren, die im Auftrag des israelischen Geheimdienstes Mossad handelten. Der Fall belastet das Verhältnis zwischen Israel und der EU, weil sich mehrere mutmaßliche Täter, die von der Polizei identifiziert wurden, Pässe europäischer Staaten erschlichen hatten. Die Attentäter sollen zudem österreichische Wertkartentelefone verwendet haben.
(Ag.)