Was wurde aus den Sekretären des SPÖ-Kanzlers?
Seit 2008 ist Wolfgang Petritsch Leiter der ständigen Vertretung Österreichs bei der OECD. International bekannt wurde der damalige österreichische Botschafter in Belgrad 1999 als EU-Chefverhandler in Rambouillet, danach war er Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina. Begonnen hat der Kärntner Slowene seine Karriere als Sekretär von Bruno Kreisky, er diente ihm auch als Pressesprecher.
Ebenso wie Johannes Kunz, später ORF-Informationsintendant, heute Jazzmanager. Auch Ingo Mussi, vorher Diplomat, nachher Diplomat, war Pressesekretär im Kanzleramt.
Ferdinand Lacina, seinerzeit Bruno Kreiskys Kabinettschef, wurde später Finanzminister. Peter Jankowitsch, Kreiskys erster Kabinettschef im Kanzleramt, wurde Außenminister. Alfred Reiter, ebenfalls Büroleiter, war viele Jahre Generaldirektor der Investkredit. Ex-Kabinettschef Herbert Amry kam als Botschafter in Athen unter mysteriösen Umständen ums Leben.
Margit Schmidt, Kreiskys langjährige persönliche Sekretärin, leitete viele Jahre als Generalsekretärin das Bruno Kreisky Forum in der Armbrustergasse. Und Kreiskys Kabinettschef in seiner Zeit als Außenminister in der schwarz-roten Koalition, Rudolf Kirchschläger, brachte es gar zum Bundespräsidenten. Von 1974 bis 1986 war er der höchste Mann im Staat.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2010)