USA wollen internationales Bündnis gegen Iran schmieden

Außenminister Mike Pompeo will am Montag die genauen Pläne vorstellen.
Außenminister Mike Pompeo will am Montag die genauen Pläne vorstellen.APA/AFP/MANDEL NGAN
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Die US-Regierung möchte mit anderen Staaten das iranische Regime in die Schranken weisen, nachdem Präsident Trump den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran verkündet hat.

Die USA wollen gemeinsam mit anderen Staaten ein Bündnis gegen die iranische Regierung schmieden. Ziel sei es, "viele Länder aus der ganzen Welt zusammenzubringen, um mit einem realistischeren Blick auf das iranische Regime zu schauen", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, am Donnerstag in Washington.

Dabei sollten die "destabilisierenden Aktivitäten" Teherans in den Blick genommen werden, "die nicht nur eine Bedrohung für die Region, sondern für die weitere Welt" seien.

Nicht gegen iranisches Volk, sondern gegen Regierung

Es gehe nicht um eine "Anti-Iran"-Koalition, sagte Nauert. Die USA stünden hinter dem iranischen Volk, nicht jedoch hinter dessen Regierung. Nauert sagte, Washington arbeite intensiv daran, eine Koalition zu bilden. Die genauen Pläne soll US-Außenminister Mike Pompeo am Montag vorstellen. Es wird seine erste große Rede seit seinem Amtsantritt im April sein.

Nauert verglich das geplante Bündnis mit der US-geführten Koalition gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und im Irak, der inzwischen 75 Staaten oder Institutionen angehören. Nur ein kleiner Teil der Mitglieder hat sich militärisch am Kampf gegen den IS beteiligt. Ob die Iran-Koalition ebenfalls eine militärische Komponente beinhalten soll, sagte die Sprecherin nicht.

Trump will neues umfassendes Abkommen

US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche den Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran verkündet. Die nach jahrelangen Verhandlungen erzielte Wiener Vereinbarung von 2015 soll den Iran über internationale Kontrollen am Bau von Atomwaffen hindern. Im Gegenzug wurden die Wirtschaftssanktionen gelockert. Trump fordert ein neues, umfassenderes Abkommen mit Teheran.

Die EU-Staats- und Regierungschefs bekräftigten am Donnerstag, an dem bestehenden Abkommen festhalten zu wollen. Der französische Präsident Emmanuel Macron setzt sich für ein ergänzendes Abkommen ein.

(APA/AFP)

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