Andy Serkis' Verfilmung des Kinderbuchklassikers "Das Dschungelbuch" kommt in fünf Monaten ins Kino. Der erste Trailer zeigt unheimliche Szenen.
Fünf Monate vor dem Kinostart zeigt Regisseur Andy Serkis den ersten Trailer zu seinem neuen Film "Mogli". Darin sucht man vergeblich nach einem lustigen Bären, der über den Mut zur Gemütlichkeit singt. Denn in der Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers haben Bären spitze Zähne und ein furchterregendes Brüllen. Mogli findet sich zu Beginn des Trailers in einem Käfig wieder. Der Waisenjunge, sein schmutziges Gesicht ist zerschunden, beißt verzweifelt in die Gitterstäbe.Der neue "Mogli" ist düsterer als der "Dschungelbuch"-Zeichentrickfilm von 1967. Die Klassiker der Disney-Welt scheinen ihre Leichtigkeit verloren zu haben. Schon die Neuverfilmung des Regisseurs Jon Favreaus aus dem Jahr 2016 trübte die beschwingte Stimmung im Dschungel: Der Kampf zwischen Mogli, Balu, Baghira und der Affenmeute geriet brutaler. Der Trailer der neuesten Verfilmung lässt Ähnliches erwarten.
Aber auch abseits des Dschungels geht es in Remakes von Disney-Klassikern oft grauslicher zu: Im Film "Maleficent – Die dunkle Fee" (2014), der auf dem Grimm-Märchen "Dornröschen" basiert, ist der Name Programm.
Furcht und Folter in Originalerzählungen
Gegen die Originalerzählungen sind diese Verfilmungen aber harmlos. Hätte sich Disney immer an die klassische Vorlage gehalten, wären wohl viele Kinder um den Schlaf gebracht worden. In "Die kleine Seejungfrau" von Hans Christian Andersen raubt die böse Seehexe Arielle nicht nur die Stimme, sondern gleich die Zunge. Auch in der französischen Vorlage von "Cinderella" muss deren Stiefschwester ein Körperteil lassen: Die böse Stiefmutter hackt ihrer Tochter kurzerhand die Ferse ab, als diese nicht in den Schuh des Prinzen passt. Die Gebrüder Grimm lassen Prinz und Prinzessin aus "Schneewittchen und die sieben Zwerge" gar foltern: Die Hexe muss auf ihrer Hochzeit in glühend heißen Eisenschuhen tanzen.
Folter und abgehackte Gliedmaßen sind im neuen "Mogli" Film dann doch eher unwahrscheinlich. Der 14-jährige Hauptdarsteller Rohan Chand spielt in der Mischung aus Live-Action und Trickfilm an der Seite von Tieren, die durch Motion-Capture-Technik animiert wurden. Bei dieser Methode werden menschliche (oder tierische) Bewegungen von einem Computer erfasst und nachgeahmt. Das Star-Aufgebot im Film ist groß: Benedict Cumberbatch vertont den gefräßigen Tiger Shir Khan, Cate Blanchett wird zur Schlange Kaa, Christian Bale zum Panther Baghira und Serkis selbst spielt den Bären Balu.
(Red./APA)