Zum Maiende hin richten zwei Kunstereignisse den Fokus auf den Faktor Zeit.
Im Fall der Galerie nächst St. Stephan geht es um die imposante Zeitspanne von 40 Jahren, die Rosemarie Schwarzwälder nunmehr die Geschicke der traditionsreichen Galerie lenkt und ihr damit seit 1978 ihren unverwechselbaren Stempel aufdrückt. Unter dem nonchalanten Titel „Just So Stories“ lässt die Jubiläumsschau anhand der Werke von 27 Künstlern – von Polly Apfelbaum über Franz West und Reiner Ruthenbeck bis Donald Judd – die Energien spürbar werden, die in dem Kraftfeld, das eine Galerie immer auch darstellt, wirksam werden (1010 Wien, Grünangergasse 1; bis
16. Juni, www.schwarzwaelder.at).
Die Zeit als etwas Gegebenes bildet unausgesprochen die Grundlage für die von Ruth Horak kuratierte Gruppenausstellung in der Anzenberger Gallery. Die Fotoexpertin hat sich von der über die Jahre angewachsenen Unordnung auf ihrem Schreibtisch anregen lassen, eine handverlesene Auswahl von Künstlerinnen und Künstlern zu präsentieren, deren Werke, Fragestellungen und spezifische künstlerische Herangehensweisen an das Medium sie immer wieder beschäftigt, inspiriert und interessiert haben. Mit Arbeiten von John Cyr, Matthias Herrmann, Michael Huey (Bild), Horakova + Maurer, Michael Vorfeld u. a.
Anzenberger Gallery: „Curator’s desktop“ (1100 Wien, Absberggasse 27; 25. 5.–4. 8., www.anzenbergergallery.com).