In den klassischen Urlaubsdestinationen urlauben Österreich meist günstiger als im eigenen Land. Schnäppchenjäger zieht es in die Türkei oder in den Osten.
Österreicher können in den klassischen mediterranen Urlaubsdestinationen weiterhin günstiger Urlaub machen als im eigenen Land. Länder wie die Türkei und Griechenland sowie Spanien, Portugal oder Kroatien bieten nach wie vor spürbare Kaufkraftvorteile. Der höhere Euro-Wechselkurs macht diesmal auch Reisen in Überseedestinationen preiswerter. In Italien, dem beliebtesten Reiseziel der Österreicher, erhält man mehr für sein Geld: 100 österreichische Urlaubseuro sind dort derzeit 108 Euro wert. Das hat die Statistik Austria beim Vergleich der Kaufkraft in 28 Ländern erreichten.
Bulgarien bleibt unschlagbar günstig, besonders attraktiv für Schnäppchenjäger ist heuer auch die Türkei: Aufgrund der massiven Kursverluste der türkischen Lira bekommt der Urlauber aus Österreich für 100 Euro Gegenleistungen im Wert von nunmehr 196 Euro. Vor einem Jahr waren es "nur" 167 Euro.
Das beliebte Urlaubsland Kroatien bringt für heimische Reisende einen Euro-Gegenwert von unverändert 153, in Slowenien von unverändert 122 Euro, also fast einem Viertel mehr als zuhause.
Der starke Euro-Wechselkurs macht aber auch Urlaubsaufenthalte in Überseedestinationen günstiger: Für USA-Reisende bietet sich mit einem Gegenwert von 105 (2017: 92 Euro) ein kleiner Kaufkraftgewinn.
Aufgrund der gemeinsamen Währung und niedrigen Inflationsraten kam es innerhalb der Eurozone nur zu geringfügigen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Hier stellen Irland mit 92 Euro, Belgien mit 94 Euro, Frankreich mit 95 Euro und die Niederlande mit 96 Euro weiterhin die teuersten Destinationen dar, während sich ein Urlauber in Deutschland und Großbritannien mit 99 Euro annähernd gleich viel wie in Österreich leisten kann. Am tiefsten in die Tasche greifen muss man in der Schweiz und Skandinavien.
Methode
Die Statistik Austia hat Preise für identische bzw. vergleichbare Güter und Dienstleistungen in verschiedenen Ländern verglichen (z. B. Preis für 1 Liter Mineralwasser, eine Nächtigung im 4*-Hotel, eine Portion Spaghetti Bolognese im Restaurant).
Im gewichteten Warenkorb für das "tourismus-relevante Preisniveau" entfallen rund 60 Prozent auf die Bereiche "Beherbergung" sowie "Restaurants und Gaststätten".
Die billigsten und teuersten Urlaubsinseln Europas
Trotz Zinserhöhungen in der vergangenen Woche ist die türkische Währung weiter abgerutscht. Präsident Erdoğan wittert indes eine internationale Verschwörung als Ursache.
Die Rettungsaktion der türkischen Notenbank für die Lira greift nicht. Die Anleger glauben nicht, dass Präsident Erdogan die Währungshüter wirklich von der Leine lässt.