"Aula": Freiheitliche Akademiker steigen teilweise aus

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Die rechtsradikale Zeitschrift Aula hatte Cesar Sampson, den österreichischen Teilnehmer des Song Contests, als "Quotenmohr" bezeichnet.

Die Freiheitlichen Akademikerverbände Kärnten sowie Wien, Niederösterreich, Burgenland wollen sich aus der rechtsradikalen Zeitschrift "Aula" zurückziehen. Das hat das Ö1-Morgenjournal am Donnerstag berichtet. Damit reagieren die FP-nahen Verbände auf das Bemühen der Partei, sich von der Zeitschrift abzugrenzen.

Die Aula steht im Besitz der Freiheitlichen Akademikerverbände Steiermark, Oberösterreich, Salzburg, Kärnten sowie Wien, Niederösterreich und Burgenland. Die Zeitschrift fällt immer wieder mit rassistischen und antisemitischen Artikeln auf. So bezeichneten die Autoren vor Jahren darin die 1945 aus dem KZ Mauthausen befreiten Häftlinge als "Landplage" und "Kriminelle". In der aktuellen Mai-Ausgabe wird Österreichs Song-Contest-Teilnehmer Cesar Sampson als "Quotenmohr" verunglimpft.

Größter Teilhaber Steiermark bleibt

Obwohl die FP-Spitze gerne ihre Abgrenzung vom Antisemitismus betont, schreiben immer wieder freiheitliche Politiker für die Aula. So veröffentlichte etwa der steirische Dritte Landtagspräsident Gerhard Kurzmann in der aktuellen Ausgabe eine Artikel, in dem er die "sprachliche Illoyalität der deutschen Eliten" beklagt.

FP-Klubobmann Walter Rosenkranz kündigt nun an, dass sich der Freiheitliche Akademikerverband Wien, Niederösterreich und Burgenland aus der Aula zurückziehen wird. Er hält derzeit 21,6 Prozent am Verlag. Auch der Kärntner Verband (knapp 9 Prozent) will nach Angaben des Abgeordneten Wendelin Mölzer aussteigen. Kein Ausstieg geplant ist laut Ö1 vom größten Anteilseigner, dem Freiheitlichen Akademikerverband Steiermark (36,8 Prozent).

(APA)

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