Aula-Eigentümer kündigen Neuaufstellung an

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Der Freiheitliche Akademikerverband ist unzufrieden mit dem Magazin. Die SPÖ zeigt sich unbeeindruckt. Vizekanzler Strache will sich bei Österreichs Song-Contest-Teilnehmer Sampson entschuldigen.

Die Zeitschrift Aula will sich nach gehäufter Kritik an rechtsradikalen Beiträgen inhaltlich und personell komplett neu aufstellen. Das kündigten die Eigentümervertreter am Donnerstag in einer Aussendung an. "Auch seitens des Eigentümers ist man mit der Zeitschrift 'Die Aula' unzufrieden", hieß es zudem in der Stellungnahme des Freiheitlichen Akademikerverbandes (FAV) Steiermark.

"Ohne auf einzelne Inhalte einzugehen, wollen wir das gesamte Erscheinungsbild der 'Aula' auf inhaltlicher Ebene grundlegend neu konzipieren". So lautet nun der Plan der Eigentümer. Vorbereitend darauf seien bereits Ende April die Eigentumsverhältnisse neu aufgestellt worden. Im nächsten Schritt solle die Zeitschrift nun im Juni redaktionell und inhaltlich neu aufgestellt werden.

Sickl: FAV hat keine Anleihe an der FPÖ genommen

In Schutz nahm FAV-Steiermark-Obmann Heinrich Sickl die FPÖ. Allzu gern sei versucht worden, der Partei und ihrer Führungsspitze Verantwortung für Beiträge in der "Aula" zuzuschreiben. Der Freiheitliche Akademikerverband sei ein eigenständiger Verein. "Ganz sicher hat man hierbei keine Anleihe an der Freiheitlichen Partei Österreichs genommen", hieß es in der Klarstellung.

Unbestritten sei aber auch, so die "Aula"-Eigentümer, dass einzelne Mitglieder der Akademikerverbände auch in der FPÖ aktiv sind. "Dieser Umstand resultiert aber aus individuell getroffenen Entscheidungen der Einzelpersonen und ist sicher kein Resultat von organisatorischen Überschneidungen. Diese wären sowohl seitens der Freiheitlichen Partei wie auch seitens des FAV nicht erwünscht", meinte Sickl.

Strache will Sampson zu Kaffee und Kuchen einladen

Unbeeindruckt von den Veränderungen in der "Aula" blieb indes SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher. Er zeigte sich in einer Aussendung überzeugt, dass die "Strache-FPÖ und die rechtsextreme und antisemitische Zeitung" weiterhin "ziemlich beste Freunde" seien.

Die FPÖ will sich bei Österreichs Song-Contest-Teilnehmer Cesar Sampson für den rassistischen Kommentar in der Zeitschrift "Aula" entschuldigen. Parteichef Heinz-Christian Strache werde den Musiker auf Kaffee und Kuchen einladen, kündigte Generalsekretär Harald Vilimsky auf "krone.at" an. Die Aula hatte Sampson in einem Beitrag als "Quotenmohr" bezeichnet.

(APA)

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