Österreichs diskreteste Chefsuche

PK OMV AG: 'ERGEBNIS 1. HALBJAHR' / ROISS
PK OMV AG: 'ERGEBNIS 1. HALBJAHR' / ROISSAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die Vorstandsuche für den Stromkonzern Verbund geht in den Endspurt. Die Fäden zieht dabei Gerhard Roiss, Ex-OMV-Chef und nunmehr Verbund-Aufsichtsratspräsident. Er lässt sich nicht in die Karten schauen.

Es ist die spannendste Vorstandssuche überhaupt. Und die geheimnisvollste: Heute, Samstag, geht die Bewerbungsfrist für die Vorstandsmitglieder des teilstaatlichen Stromkonzerns Verbund zu Ende. Die Ausschreibung selbst war recht vage formuliert und lässt eine Reihe von Fragen offen: Bleibt es bei vier Vorständen? Wird auf drei reduziert? Oder gar auf zwei? Fragen über Fragen, die bis zum 13. Juni geklärt werden müssen. An dem Tag wird der Verbund-Aufsichtsrat seine Entscheidung treffen. Doch auch dieser Tag gestaltet sich reichlich mysteriös: Den 15 Aufsichtsratsmitgliedern wurde lediglich mitgeteilt, dass sie sich an dem Tag für einen Termin „irgendwo im 1. Bezirk“ freihalten sollen. Der genaue Ort der Sitzung wird ihnen erst wenige Tage davor bekannt gegeben. So soll verhindert werden, dass eine Meute von Journalisten zugegen ist. Aufsichtsratspräsident Gerhard Roiss will es so. Und der hat in der Angelegenheit überhaupt ein recht mächtiges Wort mitzureden.

Der frühere OMV-Chef ist vor rund einem Jahr vom damaligen ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner als Verbund-Aufsichtsratschef installiert worden. Dass er unter Türkis-Blau und neuem Eigentümervertreter (das ist mittlerweile Finanzminister Hartwig Löger) nicht abgelöst wurde, war eine große Überraschung. Immerhin hatte Harald Mahrer während seines vorjährigen Interregnums als ÖVP-Wirtschaftsminister so seine Probleme mit Roiss gehabt: Der Informationsfluss zwischen dem obersten Verbund-Kontrollor Roiss und dem Eigentümervertreter Mahrer war gelinde gesagt stockend.

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