Mehrere verurteilte Priester seien weiter in der Seelsorge tätig, klagt der Verein "Priester ohne Amt". Sollten die Diözesen weiter an ihnen festhalten, sehe man sich gezwungen, deren Identität bekannt zu machen.
Es sei eine Ungerechtigkeit der Kirche: Während die Mitglieder des Vereins "Priester ohne Amt" von der Kirche abgesetzt wurden, weil sie in einer Beziehung leben oder Kinder haben, halten die Diözesen weiter an Geistlichen fest, die wegen Kindesmissbrauchs rechtskräftig verurteilt worden sind. Nun setzt der Verein die heimischen Bischöfe, die derzeit auf Frühjahrstagung in St. Pölten sind, unter Druck: Alle verurteilten Priester sollen aus dem Seelsorgedienst entfernt werden. "Zurzeit sind in Österreich noch mehrere solcher Priester in fast allen Diözesen tätig. Wenn die Österreichischen Bischöfe nicht handeln, sehen wir uns zum Schutz der Kinder gezwungen, ihre Namen zu veröffentlichen", erklärte der Verein in einer Aussendung.
Wenn ein Priester öffentlich zu seiner Liebe zu einer Frau und zu seinen Kindern stehe, werde er hingegen "zum Schaden der Seelsorge gnadenlos aus dem priesterlichen Dienst entlassen", obwohl er damit kein Gebot Gottes verletze. Das Recht auf Ehe sei nicht nur ein allgemeines Menschenrecht, sondern auch ein Naturrecht. Die Bischofskonferenz sei die einzige Institution in Österreich, welche die Menschenrechte in ihrer Verwaltung nicht anerkenne, kritisieren die "Priester ohne Amt".
(APA)