Weniger Platz zum Sitzen, mehr zum Stehen – dafür Raum für Kinderwagen und Rollstühle sowie mehr Kapazität. Die Innenräume im öffentlichen Verkehr haben sich verändert.
Wien. Die Wiener Urangst ist, in der Station nicht rechtzeitig aus der U-Bahn zu kommen. (In Worte gefasst durch das ängstliche bis vorwurfsvolle „Steigen Sie aus?“.) An dieser Angst dürfte es auch liegen, dass sich die Fahrgäste vor allem im Türbereich sammeln, während der Bereich zwischen den Sitzen leer bleibt.
Was aber insbesondere bei den älteren U-Wagen (Silberpfeile) und dem Nachfolger V-Wagen auch mit dem Einstiegsbereich zu tun hat. Denn dieser ist mit Wänden vom Sitzplatzbereich getrennt – von den charakteristischen Kojen mit Vierersitzen. Und so entsteht bei den Passagieren der Eindruck des Eingangsbereichs als eigener Raum – und der schmale Gang zwischen den Sitzkojen lädt nicht zum Weitergehen ein.
Ein Viertel Sitzplätze
Nun hat in den vergangenen Jahren nicht nur die Zahl der Einwohner in Wien zugelegt, sondern auch die der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Und so wird das über Jahrzehnte gelernte Konzept mit den abgeschlossenen Vierersitzgruppen zum Auslaufmodell, weil schlicht und einfach der Platz nicht mehr reicht. So wie auch generell der Anteil der Sitzplätze laufend zurückgeschraubt wird.