Zentrale Themen der freiheitlichen Hofburg-Kandidatin sind EU und Einwanderung. Parteichef Strache will im Wahlkampf mitmischen und träumt davon, dass Amtsinhaber Fischer "die Wahl verliert".
Die Themen Europäische Union und Einwanderung werden ganz oben auf der Agenda der FP-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz stehen. Auch eine Wertedebatte über die Familie kündigte Rosenkranz an, nachdem sie der FPÖ-Parteivorstand am Dienstag einstimmig als Kandidatin nominierte. Parteichef Heinz-Christian Strache streute seiner Kandidatin Rosen, von der Kritik der Israelitischen Kultusgemeinde will er sich nicht provozieren lassen.
EU und "Identität" als zentrale Themen
"Es wird ein Angebot eines alternativen Amtsverständnisses sein", kündigte Rosenkranz ihren Wahlkampf an. Ihrer Meinung nach werden "entscheidende Themen gar nicht mehr hinreichend diskutiert". So etwa die Frage der Europäischen Union. Rosenkranz tritt für eine Volksabstimmung zum Lissabon-Vertrag ein.
Auch die Frage der Zuwanderung will Rosenkranz thematisieren - staatstragender heißt es nun "über die Identität des Landes diskutieren". Dabei müsse man sich die Frage stellen, "wieweit Einwanderung im Land überhaupt möglich sein soll". Die Frage sei vor allem, ob die Österreicher das überhaupt wollten.
Strache will im Wahlkampf mitmischen
Zuvor hatte Parteichef Strache seiner Kandidatin Rosen gestreut: "Barbara Rosenkranz ist eine, die in all ihrem politischen Verhalten immer bewiesen hat, dass sie Standfestigkeit hat", so Strache. "Ich werde mit ihr gemeinsam in diese Wahlbewegung gehen", kündigte er nach dem Parteivorstand an.
Schelte gab es für die ÖVP, die niemanden nominiert habe, was eine "Unterwürfigkeitsgeste" gegenüber dem Koalitionspartner SPÖ sei. "Viele bürgerliche Wähler sind zurecht enttäuscht", so Strache. Diese würden nun in Rosenkranz eine Alternative zum "sehr linken" Fischer finden, welcher zu vielen Themen einen "Schweigekurs" fahre.
IKG-Kritik als "bedauerliche Aufregung"
Strache pochte auch auf eine TV-Konfrontation mit Fischer. "Die Österreicher haben ein recht darauf zu hören, wofür beide Kandidaten stehen", lautete die Botschaft an den ORF.
Zu Kritik der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), die Rosenkranz als "Kellernazi" bezeichnet hatte, meinte er nur: "Niemand in der Partei lässt sich von einer derart unfassbaren Meldung provozieren." Rosenkranz selbst sprach von einer "bedauerlichen Aufregung". Die Österreicher würden bestimmen, wer gewählt wird.
Strache: "Fischer könnte Wahl verlieren"
Vor dem Parteivorstand gab Strache 35 Prozent als Wahlziel an - danach ging er noch weiter: "Es ist auch möglich, dass Fischer die Wahl verliert." Dies sei in einer Demokratie nicht auszuschließen. Rosenkranz selbst setzte die Latte etwas tiefer: "Umfragen bestätigen derzeit 20 Prozent, darüber hinaus ist alles möglich."
Landesrätin für Baurecht und Tierschutz in Niederösterreich will Rosenkranz auch während des Wahlkampfes bleiben. "Ich werde meinen Amtspflichten nachkommen und die verbleibende Zeit dem Wahlkampf widmen."
(APA)