VW-Chef Diess verhängt Fertigungsstopp für wichtige Diesel-Modelle

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Volkswagen muss nach Medieninformationen ein Software-Update für den 2.0-TDI-Motor entwickeln. Eine Lösung für das Problem wird heuer nicht mehr erwartet.

Volkswagen muss nach Medieninformationen ein Software-Update für den 2.0-TDI-Motor entwickeln, der in den Modellen Passat, Passat Variant und Arteon verbaut wurde. Konzernchef Herbert Diess habe einen Fertigungsstopp für die betroffenen Autos Passat und Passat Variant mit Frontantrieb und Siebengang-DSG sowie das Modell Arteon verhängt, berichtet die "Automobilwoche" laut Vorabmeldung am Samstag.

"Fahrzeuge, die bereits produziert worden sind, können nicht mehr an Kunden oder Endabnehmer ausgeliefert werden", zitiert das Blatt aus internen Unterlagen. Das Unternehmen erwarte eine Lösung für das Problem nicht vor dem vierten Quartal 2018. Auf Anfrage der Branchenzeitung teilte VW mit, es könne "vorkommen, dass über die gelbe Motorkontrollleuchte auf ein Problem mit dem Abgasnachbehandlungssystem hingewiesen wird, obwohl tatsächlich kein derartiges Problem besteht".

Dem Bericht zufolge bietet VW nun für "den gesamten Bestellbestand (Kunden-, Lager- und Vorführfahrzeuge)" den Allradantrieb 4Motion an. Dies geschehe "kostenneutral" für die Käufer, den Mehrpreis von 2050 Euro brutto trage der Hersteller. "Mit dem gleichen Preisvorteil", heißt es laut "Automobilwoche" firmenintern, könnten Händler alternativ Diesel-Interessenten zu den entsprechenden Benziner-Varianten locken.

VW erwägt Rüccker von Cheflobbyist Thomas Steg

Derweil erwägt Volkswagen nach übereinstimmenden Medienberichten eine Rückkehr des früheren Cheflobbyisten Thomas Steg. Dieser war Ende Jänner beurlaubt worden, weil er offenbar seit Jahren von Abgas-Versuchen an Affen in den USA wusste. Wie die "Bild"-Zeitung von Samstag und das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichten, kam eine interne Kommission nun zu dem Schluss, dass kein konkretes Fehlverhalten Stegs festgestellt werden konnte.

Zudem sei der ehemalige Regierungssprecher wegen seiner politischen Kontakte schwer ersetzbar, hieß es weiter. Auf Anfrage teilte der Konzern den Zeitungen mit, es gebe noch keine Entscheidung.

(APA/AFP)

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