„Europa wird am Ende des Jahrhunderts islamisch sein“

Napoleons Expedition nach Ägypten (1798) gilt als Beginn des „Orientalismus“, einer neuen Sicht des Westens auf den Orient. Das Thema des Bildes: Begnadigung der Rebellen von Kairo durch Napoleon.
Napoleons Expedition nach Ägypten (1798) gilt als Beginn des „Orientalismus“, einer neuen Sicht des Westens auf den Orient. Das Thema des Bildes: Begnadigung der Rebellen von Kairo durch Napoleon.Heritage Images/Getty Images
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Einer der prominentesten Islamforscher der Welt, Bernard Lewis, ist in dieser Woche im Alter von 102 Jahren gestorben. Er begründete das Fach Orientalistik neu und analysierte als einer der Ersten die Gründe für den Abstieg der alten islamischen Hochkultur und die Radikalisierung in der Gegenwart.

Vor wenigen Tagen ist einer der größten und einflussreichsten Islamkenner der Welt im 102. Lebensjahr gestorben: Bernard Lewis. Eines der großen Themen, mit denen sich der Gelehrte, der oft auch auf harte Kritik stieß, beschäftigte, waren die Rückkehr des Islam als ernst zu nehmende Macht und die Reaktion des Westens darauf. Lewis' Blick auf die arabische Welt war frei von Romantik. Er schrieb schon vor Jahrzehnten über die Gefühle der Demütigung und der Wut in der arabischen Welt.

Der Orientalist, der in Princeton lehrte, war eine lebende Legende, er wurde am 31. Mai 1916 geboren, also im Jahr, in dem die Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich den Nahen Osten mit einer Linie im Wüstensand aufteilten, deren Willkür die Ursache vieler Konflikte wurde. Er stammte aus einem jüdischen Londoner Elternhaus, diente als Agent im Zweiten Weltkrieg beim britischen Geheimdienst und begann als Wissenschaftler in der Türkei zu arbeiten (wegen seiner jüdischen Herkunft durfte er nicht an die arabischen Universitäten).

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