Veselin Vlahovic wurde in Spanien festgenommen. Er war Mitglied der Karadzic-Partei. Der spanischen Justiz zufolge soll er im Bosnien-Krieg über 100 Frauen und Kinder ermordet haben.
Die spanische Polizei hat einen mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrecher festgenommen. Wie die Ermittler am Dienstag in Madrid mitteilten, handelt es sich dabei um den 40 Jahre alten Veselin Vlahovic, der einst ein Mitglied der nationalistischen SDS-Partei des bosnischen Serben-Führers Radovan Karadzic war. Ihm werden nach Angaben der spanischen Justiz Morde an über 100 Frauen und Kindern in Bosnien-Herzegowina in der Kriegszeit von 1992 bis 1995 zur Last gelegt.
Vlahovic wurde in seiner Wohnung in der Kleinstadt Altea an der spanischen Mittelmeerküste gefasst. Er leistete den Beamten heftigen Widerstand und versuchte zu flüchten. Der Mann war nach dem Ende des Kriegs im früheren Jugoslawien zunächst unbehelligt geblieben, weil er nicht zu den meistgesuchten Kriegsverbrechern gezählt wurde. Aus diesem Grund wurde er auch nicht vom UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angeklagt.
Vlahovic alias "Batko" war 2000 in Montenegro wegen krimineller Vergehen zu einer Haftstrafe verurteilt worden, konnte aber 2001 aus dem Gefängnis flüchten und untertauchen. Nach Angaben der spanischen Justiz liegen gegen den Mann drei internationale Haftbefehle vor. In Spanien werden ihm mehrere Raubüberfälle und die Beteiligung an einer Schießerei in einem Bordell zur Last gelegt.
(Ag.)