Selten hat die Welt der Diplomatie mehr Wankelmut gesehen wie im Umgang des US-Präsidenten mit dem nordkoreanischen Diktator. Die Gründe dafür sind vielfältig. Eine Analyse.
New York. Gegen Ende des Vorjahrs war Kim Jong-un für Donald Trump ein „kranker Hund“ und ein „kleiner Raketenmann“. Die Welt wähnte sich am Rand eines Atomkriegs. Dann entstand ein „wundervoller Dialog“, ehe der US-Präsident einen geplanten Gipfel absagte. Nun könnte das Treffen doch zum ursprünglichen Termin in Singapur stattfinden. Oder auch nicht. Da soll noch jemand durchblicken.
Ob sich die beiden Staatschefs am 12. Juni treffen, könnte am Dienstag bekannt gegeben werden. Trumps Anwalt Rudy Guiliani sagte, bis dahin falle „wahrscheinlich“ eine Entscheidung, sonst sei es zu spät. US-Teams befinden sich derzeit in Pjöngjang und Singapur, um Details abzuklären. Trump könnte freilich ein Treffen auch kurz vor dem 12. Juni nochmals absagen. Klar ist: So viel Wankelmut rund um ein Thema hat die Welt der Diplomatie noch selten gesehen.