In Italien ist die politische Lage höchst instabil - die Anleger fliehen regelrecht aus dem Euro.
Angesichts der politischen Krise in Italien fliehen Anleger aus dem Euro. Die Gemeinschaftswährung rutschte am Dienstag um 0,3 Prozent auf 1,1584 Dollar ab und markierte damit den tiefsten Stand seit sieben Monaten. Italien dürfte weitere Monate mit einer widerwillig gebilligten Technokratenregierung vor sich hindümpeln, bis es zu Neuwahlen mit einem offenen Ausgang komme, sagte DZ-Bank-Devisenanalystin Dorothea Huttanus.
Diese Perspektive bekomme dem Euro noch schlechter als die Aussicht auf eine Regierungskoalition aus Lega und 5 Sterne. Die Fachleute der Commerzbank sehen jedoch nicht nur Italien als Problem für die Gemeinschaftswährung an. Dieses sei viel fundamentaler. "Der Euro ist und bleibt ein politisches Experiment und kann politisch scheitern, wenn die erwarteten wirtschaftlichen Vorteile nicht erreicht werden", sagte Experte Ulrich Leuchtmann. Letztere blieben hinter den Erwartungen zurück, nicht zuletzt wegen der Euro-Schuldenkrise.
Wie geht es in Spanien weiter?
Zur Regierungskrise in Italien hinzu kommt die Ungewissheit, wie es in Spanien weitergeht. Dort soll einem Medienbericht zufolge am Donnerstag und Freitag ein Misstrauensantrag gegen den konservativen Regierungschef Mariano Rajoy debattiert werden. "Ich erwarte keine Krise, anhaltende Unsicherheit ist aber denkbar", sagte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.