Kim Yong-chol gilt seit langem als rechte Hand von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un. Während US-Unterhändler in Korea den Gipfel vorbereiten, ist er laut Medien auf dem Weg in die USA.
Im Rahmen der Vorbereitungen eines Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist ein hochrangiger nordkoreanischer General einem Bericht zufolge auf dem Weg in die USA. Kim Yong-chol sei am Dienstag in Peking gelandet und werde nach Gesprächen mit Regierungsvertretern am Mittwoch nach New York weiterreisen, berichtete die südkoreanische Agentur Yonhap.
Das Treffen von Trump und Kim Jong-un ist für den 12. Juni in Singapur geplant. Zwar hatte Trump den geplanten Gipfel in der vergangenen Woche zunächst unter Verweis auf "offene Feindseligkeit" Nordkoreas abgesagt. Da sich Nordkorea aber trotz Trumps Absage weiter offen für Gespräche zeigte, änderte Trump seinen Kurs wieder und erklärte, das Treffen sei weiter möglich.
US-Unterhändler im koreanischen Grenzgebiet
US-Unterhändler unter Leitung des amtierenden US-Botschafters auf den Philippinen, Sung Kim, trafen am Sonntag mit nordkoreanischen Vertretern im Grenzort Panmunjom an der innerkoreanischen Grenze zusammen. Nach Angaben des US-Außenministeriums reiste ein zweites Team mit Vertretern des Weißen Hauses nach Singapur, um die Logistik des geplanten Treffens zu klären.
Nach Angaben von Chung Sung Yoon, Experte am Korea-Institut für Nationale Vereinigung, ist der General und frühere Geheimdienstchef Kim Yong-chol der ranghöchste Nordkoreaner in den USA, seitdem Vizemarschall Jo Myon-rok im Jahr 2000 den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton traf. Der General gilt seit langem als rechte Hand des nordkoreanischen Machthabers und war an den jüngsten diplomatischen Bemühungen zu einer Beendigung des Atomkonflikts beteiligt.
Enger Berater des Diktators
Bei der Abschlusszeremonie der Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang saß er neben der Tochter und Beraterin des US-Präsidenten, Ivanka Trump. Zudem begleitete er Kim Jong-un bei seinen beiden Reisen nach China und traf sich in Pjöngjang mit US-Außenminister Mike Pompeo, der in den vergangenen Wochen zweimal nach Nordkorea reiste.
"Kims offizieller Gesprächspartner ist Pompeo, aber er könnte auch auf ein Treffen mit Bolton (dem nationalen Sicherheitsberater John Bolton, Anm.) drängen und wenn möglich sogar Trump", sagte der Politikexperte Chung der Nachrichtenagentur AFP.
General Kim, dessen offizieller Titel stellvertretender Vorsitzender des Zentralkomitees der Nordkoreanischen Arbeiterpartei lautet, kommt vom Geheimdienst. In Südkorea ist er äußerst umstritten. Seoul macht ihn für den Untergang der südkoreanischen Korvette Cheonan im März 2010 verantwortlich, bei dem 46 Seeleute getötet wurden. Pjöngjang wies jede Verantwortung für den Vorfall von sich.
(APA/AFP)