"Islamischer Staat" reklamiert Anschlag in Lüttich für sich

Die Polizei in Lüttich trauert um zwei Kolleginnen.
Die Polizei in Lüttich trauert um zwei Kolleginnen.REUTERS
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Ein Gefängnis-Freigänger erschoss unter anderem zwei Polizistinnen in der belgischen Stadt. Der IS nennt den Angreifer einen seiner Soldaten.

Die Jihadistenmiliz "IslamischerStaat" (IS) hat den Anschlag in Lüttich für sich reklamiert. Der Täter sei ein "Soldat des IslamischenStaats" gewesen, teilte das IS-Propaganda-Sprachrohr AMAQ am Mittwoch mit. Ein 31-jähriger Gefängnis-Freigänger hatte am Dienstagmorgen in der Innenstadt von Lüttich zwei Polizistinnen und einen jungen Mann erschossen.

Anschließend hatte er an einer Schule eine Frau als Geisel genommen, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Wenige Stunden vor dem Angriff soll der Mann einen Drogendealer erschlagen haben.

Terror-Hintergrund durchaus wahrscheinlich

Auf einen terroristischen Hintergrund deutet nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft vor allem die Vorgehensweise: Der Täter hatte die Polizistinnen von hinten mit einem Messer angegriffen, ihnen die Dienstwaffen entrissen und sie damit erschossen. Genau diese Vorgehensweise werde in Propagandavideos des IS empfohlen, erklärte die Ermittlungsbehörde.

Zudem habe der Täter mehrfach "Allah Akbar" (Gott ist groß) gerufen. Nach Justizangaben war der Täter 2012 im Gefängnis zum Islam übergetreten. In den Jahren 2016 und 2017 habe er Kontakte in die Islamistenszene gehabt, danach seien keine solchen Kontakte dokumentiert.

Der Angreifer war den belgischen Behörden seit 2003 als Kleinkrimineller und Drogenabhängiger bekannt. Er wurde mehrmals wegen Gewalttaten und Drogenhandels zu jeweils kurzen Haftstrafen verurteilt.

(APA/AFP)

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Der Angreifer, ein 1987 geborener Belger, hatte vor dem Anschlag mit drei Toten Kontakt zu radikalisierten Muslimen. Den Behördne war er auch als Kleinkrimineller bekannt.
Die belgische Polizei am Tatort nahe einer großen Schule in der belgischen Stadt Lüttich.
Weltjournal

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