Die deutsche Regierung hält die angedrohten Zölle für "rechtswidrig". Österreichs Wirtschaftskammer-Präsident Mahrer sagt: "Wir dürfen uns nicht erpressen lassen."
Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel sowie Außenminister Heiko Maas halten die von den USA verhängten Strafzölle auf Stahl und Aluminium für "rechtswidrig". Gleichzeitig warnte Merkel am Donnerstag vor einer "Eskalationsspirale". Maas sprach sich für eine angemessene Reaktion der EU ausgesprochen und die Europäer zur Geschlossenheit aufgerufen. "Wir halten diese einseitige Maßnahme für rechtswidrig, die angeführten Gründe der nationalen Sicherheit tragen nicht", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Die Bundesregierung lehne die Maßnahmen daher ab, sie berge "vielmehr die Gefahr von Eskalationsspiralen, die im Ergebnis allen schaden."
"Die EU möchte keinen Handelskrieg mit den USA, bei dem am Ende nur beide Seiten verlieren", erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz in einer ersten Stellungnahme. Wenn die USA nun aber bedauerlicherweise diesen Weg beschritten, müsse die EU mit Gegenmaßnahmen und in der WTO reagieren.
Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer nannte die angekündigten Strafzölle eine "harte und in der Sache nicht gerechtfertigte Attacke auf den freien Welthandel" bezeichnet. Die EU müsse nun die europäischen Wirtschaftsinteressen verteidigen und werde Gegenmaßnahmen setzen.
"Wir dürfen uns nicht erpressen lassen", so Mahrer. Europa sei hier gut vorbereitet und habe die Unterstützung der österreichischen Wirtschaft. "Niemand will einen Handelskrieg, denn ein solcher bringt am Ende nur Verlierer."
Frankreich hat die US-Strafzölle als "ungerechtfertigt" kritisiert. Diese einseitigen Maßnahmen seien "falsche Antworten", sagte der Staatssekretär im französischen Außenministerium, Jean-Baptiste Lemoyne, am Donnerstag in Paris.
"Es gibt Fragen zu Überkapazitäten in diesen Bereichen (...), aber die Europäische Union ist auf keinen Fall die Ursache dieser Überkapazitäten." Er warnte, am Ende würden die US-Verbraucher die Rechnung für die Zollerhöhungen bezahlen.
(APA)