"Roseanne": Auch alte Folgen werden aus dem Fernsehen verbannt

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Nach rassistischen Kommentaren von Protagonistin Roseanne Barr wird die Neuauflage der Serie nicht weiter produziert - aber auch alte Folgen im deutschsprachigen Raum gestrichen.

Sehr heftig reagierte Disney auf verbale Entgleisungen einer Schauspielerin: Die Comedy-Serie "Roseanne" wird erst einmal nicht mehr im Fernsehen zu sehen sein, und zwar auch im deutschsprachigen Raum. Nach den rassistischen Äußerungen von Protagonistin Roseanne Barr (65) hatte der US-Sender ABC entschieden, das Programm nicht weiter zu produzieren. Und die neuen Folgen werden auch im deutschsprachigen Raum nicht im Disney Channel (Disney ist der Mutterkonzern von ABC) ausgestrahlt. Dasselbe gilt für die alten Folgen; sie sind ab sofort gestrichen.

Das mag überraschen, denn die Serie ist fiktional, die Figur der Roseanne nicht mit der Schauspielerin zu verwechseln - auch wenn sie mit Sicherheit Ähnlichkeit haben.

Der Grund des Banns: Barr hatte zuvor per Twitter die Afroamerikanerin Valerie Jarrett, eine langjährige Beraterin des früheren US-Präsidenten Barack Obama, als "Baby" der "Muslimbruderschaft und Planet der Affen" beschimpft. Danach löschte Barr den Tweet und entschuldigte sich bei Jarrett und "allen Amerikanern".

Neue Auflage hatte hervorragende Quoten

Die "Roseanne"-Show, in der Barr die Hauptrolle spielt, erzählt die Geschichte der Arbeiterfamilie Conner. Sie hatte zunächst in den 1980er- und 1990er-Jahren Erfolge gefeiert und war vor einigen Wochen neu aufgelegt worden - mit herausragend guten Quoten. US-Präsident Donald Trump outete sich zuletzt als Fan der Serie. Barr gilt zudem als Unterstützerin Trumps; auch die Figur, die Barr in "Roseanne" spielt, ist Trump-Unterstützerin.

Zahlreiche Schauspieler der Serie distanzierten sich per Twitter von Barr. "Roseanne"-Produzentin Wanda Sykes kündigte an, die Produktion der Serie zu verlassen. Auch andere Mitarbeiter von "Roseanne" beendeten die Zusammenarbeit.

Barr war schon in der Vergangenheit für ihre Tweets berüchtigt. Auf ihrem Profil auf der Social-Media-Plattform teilte sie immer wieder Verschwörungstheorien. Im Vorfeld des "Roseanne"-Revivals sollen Barrs Kinder ihre Social-Media-Profile gesperrt haben, um weitere Äußerungen ihrer Mutter zu verhindern. Der Erfolg der Serien-Neuauflage habe aber wieder zur Rückkehr Barrs auf Twitter geführt; der von ABC-Verantwortlichen befürchtete Skandal entstand nun ebenfalls.

(red./APA/dpa)

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