Ansfeldener Bürgermeister begeht Selbstmord

Ansfeldener Buergermeister begeht Selbstmord
Ansfeldener Buergermeister begeht Selbstmord(c) APA/RUBRA (RUBRA)
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Walter Ernhard, der Bürgermeister von Ansfelden bei Linz, ist tot. Zuletzt hat er eine mysteriöse Drohung mit toten Mäusen bekommen. Über das Motiv für den Selbstmord herrscht noch keine Klarheit.

Der Bürgermeister von Ansfelden bei Linz, Walter Ernhard, ist tot. Wie die Obduktion ergab, hat sich der 56-jährige SPÖ-Politiker am Nachmittag selbst getötet. Über das Motiv gibt es vorerst nur Spekulationen, sagt der oberösterreichische Sicherheitsdirektor Alois Lißl. In einem Abschiedsbrief an seine Familie habe Ernhard "einige Andeutungen" gemacht, berichtete Lißl. Der Selbstmord könne mit einer ÖVP-Plakatkampagne gegen den verstorbenen Bürgermeister ebenso zusammenhängen wie mit Finanzproblemen der Gemeinde oder mit gesundheitlichen Problemen. Die Familie wird vom Kriseninterventionsteam betreut.

Die Amtsgeschäfte führt vorläufig sein Parteikollege Vizebürgermeister Karl Pichler. "Wir wissen noch gar nicht, wie es weitergeht", hieß es aus dessen Büro. Die Gemeinde kündigte eine offizielle Stellungnahme an, sobald die Leiche freigegeben ist. Eine Neuwahl wird es frühestens in drei Monaten geben.

Ernhard erhielt Pralinenschachtel mit toten Mäusen

Walter Ernhard hinterlässt eine Frau und einen Sohn. Der verstorbene und Zeit seines Lebens als streitbar bekannte Bürgermeister war erst vor kurzem in die Schlagzeilen geraten: Er erhielt von einem vorerst Unbekannten eine Pralinenschachtel, in der sich zwei tote Mäuse befanden (mehr ...).

In einem der Sendung beigelegten Brief machte der Absender das Stadtoberhaupt u.a. für Ansfeldens schlechte Finanzlage verantwortlich. Die Unterschrift war nicht zu entziffern. Ernhard zeigte sich damals menschlich tief verletzt. "Der Wertewandel, in dem wir uns momentan befinden, macht vor nichts Halt", sagte er. Die Polizei schließt allerdings einen Zusammenhang mit dem Selbstmord aus.

Tiefe Betroffenheit in SPÖ

In der SPÖ Oberösterreich herrschte am Mittwoch tiefe Betroffenheit über Ernhards plötzliches Ableben. "Es ist tragisch, dass er aus dem Leben geschieden ist", erklärte Landesgeschäftsführer Christian Horner in einer ersten Reaktion. Das ganze Mitgefühl gelte der Familie und den Angehörigen, denen man Unterstützung und Hilfe in diesem schweren Moment angeboten habe.

(APA)

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