Putin, zu Gast bei Freunden

Archivbild: Putin und Fischer im Jahr 2014
Archivbild: Putin und Fischer im Jahr 2014APA/EPA/HERBERT NEUBAUER
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Beim sechsten Besuch des russischen Präsidenten in Wien geht es (fast) nur um Sanktionen und Gas.

Wien. Ganz so hat sich Rainer Seele den Österreich-Besuch von Wladimir Putin wohl nicht ausgemalt. Seit Langem mühte sich der deutsche OMV-General, den russischen Präsidenten zum 50-Jahr-Jubiläum der ersten österreichisch-russischen Gaslieferungen nach Wien zu lotsen. Am ersten Juni 1968 hat die Österreichische Mineralölverwaltung (heute OMV) als erster Konzern aus Westeuropa einen Energieliefervertrag mit der sowjetischen Sojusneftexport (heute Gazprom Export) geschlossen.
Seit einigen Wochen ist offiziell: Putin kommt tatsächlich, allerdings auf Einladung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen – und erst einen Tag nach den offiziellen Feierlichkeiten des Ölkonzerns. Das OMV-Bankett am Montagabend in der Hofburg fand also ohne das russische Staatsoberhaupt stattfand.


Die Hofburg wird der Österreich-Stammgast (sechster offizieller Staatsbesuch) nach seiner Ankunft am heutigen Dienstag ohnedies noch sehen: beim geplanten Mittagessen mit Van der Bellen. Danach geht es weiter zum Treffen mit Kanzler Sebastian Kurz, den Putin erst vor wenigen Wochen in Moskau als „Freund“ empfangen hat. Auch bei den politischen Gesprächen werden wirtschaftliche Fragen im Vordergrund stehen. Denn diese Beziehungen entwickeln sich auch abseits der Achse OMV–Gazprom gut. Moskaus Verhältnis zur EU ist hingegen seit einigen Jahren sehr gespannt.

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