"Menschenhandel passiert auch hier in Österreich"

Stanislav Jenis
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Der Handel mit Menschen ist lukrativer als jener mit Drogen oder Waffen. Priester Jean de Dieu Bukuru wurde als Kind selbst verschleppt und ausgebeutet. Heute setzt er sich für andere Opfer ein. Nicht nur in Afrika.

Im Schlafsaal war es still und dunkel. Der 16-jährige Jean de Dieu Bukuru war gerade eingeschlafen, Bett an Bett mit 50 Mitschülern des Priesterseminars. Es war gegen Mitternacht, als ihn laute Stimmen weckten. "Ich dachte, einer meiner Mitschüler würde sich daneben benehmen", sagt Bukuru.

Der heute 38-jährige Priester und Angehöriger der Afrikamissionare erzählt verblüffend unaufgeregt von jener Nacht, die seinem Leben eine ungewollte Wendung gab.

In einem Konferenzraum der Wiener Jesuitenkirche sitzt er in Jeans und Sneakers bei einem Verlängerten, ein Kreuz aus Kunststoffperlen hängt um seinen Hals. Gemeinsam mit Radoslaw Malinowski, dem Gründer der kenianischen Hilfsorganisation HAART (Awareness Against Human Trafficking), ist er auf Einladung der Dreikönigsaktion für die Lange Nacht der Kirchen nach Wien gekommen, um Spenden für ihr gemeinsames Anliegen zu sammeln: Den Kampf gegen den globalen Menschenhandel.

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