Österreich-Übersicht: Was Eigentumswohnungen derzeit kosten

Renoviertes Altstadthaus in Wien
Renoviertes Altstadthaus in Wienwww.BilderBox.com
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Den größten Preisschub gab es bei den gebrauchten Eigentumswohnungen, sowohl im Einjahres- als auch im Zehnjahresvergleich.

Am heimischen Immobilienmarkt sind die Preise voriges Jahr in allen Kategorien im Schnitt angestiegen. Nicht dem Mietrecht unterliegende Mietwohnungen verteuerten sich netto um 1,4 Prozent, also unter der Inflationsrate, neue Eigentumswohnungen um 2,2 und gebrauchte um 3,5 Prozent, Reihenhäuser um 1,1 Prozent, Einfamilienhäuser um 2,6 Prozent, Baugrundstücke freilich um 6,3 Prozent. Die Tendenz, den hohen Immobilienpreisen auszuweichen, zeigt sich bei den Eigentumswohnungen, wo die Nachfrage nach dem "günstigeren Segment" wesentlich stärker ist.

In den vergangenen zehn Jahren verteuerten sich Einfamilienhäuser weniger stark als der Verbraucherpreisindex, betonte am Dienstag der Obmann des Fachverbandes der Immobilientreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Georg Edlauer. Sie wurden um knapp 15 Prozent kostspieliger, während die Teuerungsrate 19,8 Prozent ausmachte. Bei gebrauchten Eigentumswohnungen gibt es dagegen schon länger einen Preisschub, sie kosteten bei den Erhebungen 2017 um 27 Prozent mehr als 2008, sagte Edlauer. Die Nettohauptmietzinse von nicht dem Mietrecht unterliegenden Wohnungen seien binnen zehn Jahren um 23,6 Prozent angestiegen, von knapp über sechs auf 7,50 Euro pro Quadratmeter und Monat, betonte der Wiener Fachgruppenobmann Michael Pisecky - und nicht so stark wie laut Daten der Statistik Austria. Die habe 36 Prozent Anstieg vermeldet, jedoch seien darin die Betriebskosten und teils auch Heizung und Lift, also die gesamten Wohnkosten, enthalten.

Zu teure Wohnungen könne man ohnedies nur schwer vermieten, berichtete Pisecky. Bis zu 600 oder 700 Euro monatlich könne man Objekte rasch vermieten, danach nur noch zäher, und über 1.000 Euro werde es wirklich eine Herausforderung für die Makler.

Mietwohnungen in Vorarlberg mit stärkstem Anstieg

Für gebrauchte Eigentumswohnungen musste in Wien tiefer in die Tasche gegriffen werden, obwohl das Plus geringer war als bei Mietobjekten. Das Gros der Bezirke wies Anstiege von eineinhalb bis zweieinhalb Prozent auf, am stärksten in Simmering mit +3,7 Prozent vor Hernals mit +3,6 Prozent. Ähnlich moderat wie bei gebrauchtem fielen auch die Verteuerungen bei neuem Eigentum aus: Meist stand ein Einser oder Zweier vor dem Komma, das stärkste Plus wurde in Meidling mit 3,8 Prozent festgestellt, gefolgt vom Alsergrund mit 3,7 Prozent. In Wien bildeten sich die Eigentum-Erstbezugpreise sogar um 0,2 Prozent zurück. Die Preise in der Inneren Stadt sind hier ohnedies jenseits von Gut und Böse, sie legten im Schnitt um 2,1 Prozent auf 7.357,70 Euro je Quadratmeter zu; billigstes Pflaster war Simmering, wo man fürs gleiche Geld mehr als doppelt so viel Fläche bekommt (3.039,80 Euro pro Quadratmeter).

Mietwohnungen wurden in den Bundesländern insgesamt im Schnitt generell teurer, am stärksten (+3,83 Prozent) in Vorarlberg, gefolgt von +2,27 Prozent in Wien. Am geringsten war der Anstieg mit +0,80 Prozent im ohnehin bereits sehr teuren Salzburg. Die höchsten Durchschnittsmonatsmieten gab es mit 9,77 Euro pro Quadratmeter in Wien, gefolgt von 9,48 Euro in Vorarlberg und 8,48 Euro in der Steiermark. Schlusslicht war Kärnten mit 6,13 Euro je Quadratmeter, knapp hinter dem Burgenland mit 6,20 Euro.

(APA/red.)

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