Noch nie hat die Voestalpine so glänzend verdient

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Der oberösterreichische Paradekonzern Voestalpine legt einmal mehr glänzende Zahlen auf den Tisch: Im Vorjahr gab es Rekorde bei Umsatz und Ergebnis. Das macht sich auch für Anleger und Vorstände bezahlt.

Die Linzer Voestalpine zählt zu den profitabelsten Stahlkonzernen der Welt. Einmal mehr zeigt sich das an den am Mittwoch vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2017/18. Das Ergebnis nach Steuern lag mit 817,9 Millionen Euro um 55,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Nach Abzug von Hybridkapitalzinsen und Minderheiten blieben 775,2 Millionen Euro. Das ist Rekord wie auch der Umsatz von 12,9 Milliarden Euro (plus 14,2 Prozent) und der operative Gewinn von 1,18 Milliarden Euro (plus 43,2 Prozent).

CEO Wolfgang Eder, der in einem Jahr von der Konzernspitze zurücktreten wird,  kündigte an, dass die Dividende von 1,10 Euro auf 1,40 Euro je Aktie angehoben wird. Mehr Geld gibt es auch für den sechsköpfigen Vorstand. Die Gesamtvergütung steigt von 12,98 auf 15,41 Millionen Euro. Davon entfallen unverändert 5,1 Millionen Euro auf Fixbezüge, die variablen Bezüge im Rekordjahr steigen von 7,88 auf 10,31 Millionen Euro. Konzernchef Eder verdient 3,76 Millionen Euro, seine Kollegen je 2,33 Millionen Euro.

Die Voestalpine hat nicht nur die Erwartungen der Analysten übertroffen, sie erreichte auch ein Ergebnisniveau über jenem der Boom-Phase vor der Finanzkrise, obwohl einzelne strategische Kernmärkte wie der Öl-und Gassektor oder die Eisenbahninfrastruktur von ihrer Dynamik her nicht mit dem damaligen Niveau vergleichbar sind.

Die "America First"-Poltik von US-Präsident Donald Trump belastete gegen Ende des Geschäftsjahres die weltweite ökonomische Stimmung zwar beträchtlich - die Entwicklung der Realwirtschaft blieb nach Einschätzung der Voestalpine im Geschäftsjahr 2017/18 davon aber unbeeinträchtigt. So entwickelte sich die Automobilkonjunktur anhaltend stark und auch der Konsumgüterbereich und die Flugzeugindustrie konnten ihr hohes Niveau fortschreiben. Während der Maschinenbau insbesondere in Europa zulegte und der Öl- und Gasbereich vor allem in Nordamerika Erholungstendenzen zeigte, war der zwar in China starke Bereich Eisenbahninfrastruktur in Europa mit einer Nachfrageabschwächung konfrontiert.

In diesem Umfeld konnte der Konzern sowohl beim Umsatz als auch in allen Ergebniskategorien deutlich zulegen.  Zu dieser Entwicklung trugen alle Divisionen mit Zuwächsen bei Umsatz und operativem Ergebnis (EBITDA) bei, wobei die größte Verbesserung aus der 11.000 Mitarbeiter zählenden Steel Division kam. Sie hat bei 4,77 Milliarden Euro Umsatz (plus 22 Prozent) die EBITDA-Marge von 14,4 auf 19 Prozent gesteigert. Divisionschef Herbert Eibensteiner wird - wie gestern berichtet - ab Juli 2019 an die Konzernspitze vorrücken.

Die Divison High Performance Metals (14.300 Mitarbeiter, 2,9 Milliarden Euro Umsatz) erreichte eine EBITDA-Marge von 15,6 Prozent. Die Division Metal Engineering (13.500 Mitarbeiter, 3,0 Milliarden Euro Umsatz) kam auf eine EBITDA-Marge von 12,4 Prozent). Der Bereich Metal Forming (12.000 Mitarbeiter, 2,7 Milliarden Euro Umsatz) hält derzeit bei einer EBITDA-Marge von 11,9 Prozent).

Heuer stabiles Ergebnis erwartet

Das  hervorragende konjunkturelle Umfeld des ersten Quartals 2018/19 lässt eine anhaltend starke Entwicklung der wichtigsten Märkte zumindest bis Herbst 2018 erwarten. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern trotz möglicher Risiken wie der US-Wirtschaftspolitik ein Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Negative Effekte aus einer Hochofen-Großreparatur sollten durch positive konjunkturelle Entwicklungen einzelner Branchen wie etwa dem Öl- und Gassektor sowie der Eisenbahninfrastruktur kompensiert werden, erklärte der Konzern.

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