Nowotny im Interview

"Ohne Gold wäre ich verhungert"

Im Tresor: OeNB-Direktor Kurt Pribil, Gouverneur Nowotny und "Presse"-Redakteur Nikolaus Jilch.
Im Tresor: OeNB-Direktor Kurt Pribil, Gouverneur Nowotny und "Presse"-Redakteur Nikolaus Jilch.Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Gold ist ja nur ein Rohstoff. Eigentlich. Technisch betrachtet. Heutzutage. Aber der Mythos und die Historie des Metalls sagen etwas anderes. Wenn es hart auf hart kommt, wird Gold zum ultimativen Geld. Ein Gespräch mit Notenbankchef Ewald Nowotny.

Unter dem Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny hat Österreich die Hälfte seiner Goldreserven ins Land zurückgeholt. Aber warum? Was macht die Faszination des Goldes heute aus? Wozu lagert eine Notenbank tonnenweise glänzendes Metall in ihren Kellern? Und wie steht Nowotny selbst zum Gold? „Die Presse“ hat mit dem Gouverneur die Goldreserven unterhalb der Notenbank besucht – und ihre Bedeutung in einem Gespräch erörtert.

Die Presse: Fast jeder Mensch hat eine persönliche Beziehung zum Gold. Wie ist Ihre?

EwaldNowotny: Ich bin in einer rein städtischen Familie aufgewachsen. Wir hatten keine Verwandten am Land. Ich bin Jahrgang 1944. Als ich ein Baby war, konnte meine Mutter nur Essen kaufen, weil sie noch ein paar Goldmünzen hatte. Ohne Gold wäre ich verhungert. Das hat sie mir immer erzählt. Daher hat diese Generation schon eine gewisse Goldaffinität. In extremen Krisenzeiten ist das eines der wenigen Dinge, die noch angenommen werden. Gold war das Einzige, was den Menschen aus der Stadt damals geblieben ist. Vorher wurde auch noch das Silberbesteck beim Bauern eingehandelt.

Sind Sie selbst in Gold investiert?

Ich habe selbst einen gewissen, kleinen Goldbestand weitergeführt, den ich von meinen Eltern geerbt habe. Den habe ich nicht erhöht, aber ich habe ihn auch nicht verkauft

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.