Beim Treffen Trump/Kim in Singapur plant der Präsident offenbar, als Vermittler aufzutreten. In Seoul werden schon die Kosten der nuklearen Entwaffnung Nordkoreas kalkuliert.
Tokio/Seoul. In Südkorea verdichten sich die Anzeichen, dass Staatschef Moon Jae-in nach Singapur reist, um gegebenenfalls als Dritter am Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Führer, Kim Jong-un, teilzunehmen. Das Blaue Haus in Seoul, Moons Amtssitz, geht von einer „Vermittlerrolle“ des Präsidenten aus. Möglicherweise will Moon sogar Regie führen, um den Friedensprozess aus dem Hintergrund zu leiten.
Moon ist offenbar überzeugt, dass es Kim Jong-un mit der Atomabrüstung ernst meint und generell einen Friedensvertrag zwischen beiden Koreas und den USA anstrebt. Die schlechten Erfahrungen mit Nordkoreas Diktatoren gehören der Vergangenheit an, glaubt man in Seoul. Kim werde sich dieses Mal nicht erst verhandlungswillig zeigen, um später einen Rückzieher zu machen, erklärte Moon.