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Der Nächste am Schleudersitz

Herwig Seiser dürfte Parteichef der Kärntner SPÖ werden – eine Aufgabe, um die ihn niemand beneidet.

Wenn es keine weitere Überraschung in der für Überraschungen anfälligen Kärntner SPÖ gibt, dann dürfte Herwig Seiser am 27. März zum Landesparteichef gewählt werden. Ein Traumjob kann das für den 49-Jährigen nicht sein: Würde er doch eine Partei übernehmen, die seit mehr als 20 Jahren von einer Krise in die nächste taumelt. Trotz der Streitereien im rechten Lager (derzeit gebildet aus FPK, BZÖ und FPÖ, Stand 4.März 2010) ist die einstmals mächtige Landes-SPÖ weit davon entfernt, den Landeshauptmannsessel zurückzuerobern.

Ob Seiser die richtige personelle Ansage dafür ist, darf bezweifelt werden. Der bisher als Klubobmann im Landtag in Erscheinung getretene Politiker kommt nur deshalb an die Spitze der Partei, weil etliche andere Kandidaten – Gerhard Seifried, Gerhard Köfer oder Helmut Manzenreiter – abgesagt haben. Seiser ist bisher mit einer kantigen Oppositionspolitik aufgefallen, womit er sich von etlichen Parteifreunden abhebt, die ihr Heil eher in der Anbiederung an die Freiheitlichen suchen. Die eigenen Grenzen dürfte er erkennen: Seiser will nämlich nur Parteichef werden, nicht aber Spitzenkandidat bei der nächsten Wahl. Das politische Handwerk hat er beim früheren SPÖ-Chef Peter Ambrozy gelernt, dessen Sekretär er war. In der Landesverwaltung werkte er erst in der Statistikabteilung, später holte ihn die damalige SPÖ-Chefin Gabriele Schaunig in die Frauenabteilung. Klubobmann wurde er aber erst unter Schaunigs Nachfolger, Reinhard Rohr. maf

ZUR PERSON

Name: Herwig Seiser

Geboren am: 15.12 1960

Beruf: Landesbediensteter, Klubchef der Kärntner SPÖ. [APA]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2010)