Vertreter des Moschee-Vereins "Nizam-i Alem" hängten Zettel mit der Aufschrift "Geschlossen" auf die Eingangstür. Sie haben bereits Einspruch erhoben.
Vertreter des Moschee-Vereins "Nizam-i Alem" in Wien-Favoriten haben sich am Freitagvormittag gegenüber Journalisten schockiert von der angeordneten Schließung gezeigt. "Wir haben damit nicht gerechnet", sagte einer der beiden Männer, die einen Zettel mit der Aufschrift "Camii kapalidir - Geschlossen" auf die Eingangstür hängten. Der Verein habe beim Kultusamt bereits Einspruch erhoben.
Abgesehen von einigen Journalisten und Passanten waren am Vormittag keine Menschen vor dem Kellereingang der Moschee, die sich in einem Haus am Antonsplatz befindet, zu sehen. "Wir sind geschockt", sagte der Vertreter der Moschee, der seinen Namen nicht nennen wollte, auf Nachfrage der Journalisten. Von der Schließung habe er aus den Medien erfahren. "Wir werden jetzt abwarten, wie es sich entwickelt."
Die Vorwürfe gegenüber der Moschee wies er von sich. "Das stimmt alles nicht." Man habe nie den sogenannten Wolfsgruß gemacht, beteuerte er - wobei er das Zeichen der rechtsextremen Gruppierung der "Grauen Wölfe" vorführte.
Moschee wurde illegal betrieben
Dem Moschee-Verein "Nizam-i Alem" wurde die Weiterführung untersagt. Grund dafür ist der illegale Betrieb gewesen, was auch von der islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) selbst gemeldet wurde, wie Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) Freitagfrüh erklärte.
Die Moschee am Antonsplatz stehe im Verdacht, unter Einfluss der als extremistisch und faschistisch eingestuften türkischen "Grauen Wölfe" zu stehen. Außerdem wurde drei weiteren Moscheen in Wien sowie zwei in Oberösterreich und einer in Kärnten der Betrieb untersagt.
(APA)