IGGÖ kritisiert Ausweisung von Imamen als "Affront"

APA/GEORG HOCHMUTH
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Der Vizepräsident der islamischen Glaubensgemeinschaft, Esad Memic, kritisiert die Ausweisung von in der Türkei ausgebildeten Imamen.

Mit der Schließung der "Arabischen Kultusgemeinde" und deren sechs Gebetsräumen hat der Vizepräsident der islamischen Glaubensgemeinschaft, Esad Memic, kein Problem. Der Verein sei nicht Teil der Glaubensgemeinschaft, es handle sich um keine wirklichen Moscheen und private Moscheen sollen geschlossen werden.

Allerdings kritisierte Memic im "Ö1"-Mittagsjournal im Vorfeld der Tagung des obersten Rats der islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) Samstagmittag, dass die Regierung die Moscheen-Schließungen und Imamen-Ausweisungen ausgerechnet im Fastenmonat Ramadan vollziehe. Die Schließung von Moscheen eine Woche vor dem Fastenbrechen am Ende des Ramadans und wenige Stunden vor dem Freitagsgebet sei ein"Affront" gegen die Muslime in Österreich, zitierte "Ö1" aus einer schriftlichen Stellungnahme.

Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) wies ebenfalls im "Ö1"-Mittagsjournal die Kritik, dass die Regierung dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan in die Hände spiele, zurück. Die Vollziehung der österreichischen Gesetze habe nichts mit den türkischen Wahlen zu tun. Die österreichische Regierung richte sich nicht nach Erdogan. Man habe das jetzt kommuniziert, weil man nach der Entscheidung des Kultusamtes keine Zeit verstreichen lassen wollte, so Blümel.

(APA)

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