Dichter & Denker

Peter Hammerschlag: Gugelhupf und Satire, Würstel und Seele

Für Hans Weigel war er „ein in die Welt gestoßenes Kind, ein vom Intellekt heimgesuchter reiner Tor“: Der Poet und Sprachkünstler Peter Hammerschlag.
Für Hans Weigel war er „ein in die Welt gestoßenes Kind, ein vom Intellekt heimgesuchter reiner Tor“: Der Poet und Sprachkünstler Peter Hammerschlag.Austrian Archives/Imagno/picturedesk.com
  • Drucken

Peter Hammerschlag ist eine der kuriosesten Begabungen der Ersten Republik. Der Autor des bizarr-bösen „Krüppellieds“ ist ein Pendler zwischen Kabarett und Literatur. Ein Poet, der das Groteske liebt.

Mai 1931. Erstmals wird Österreichs Fußballteam, das mit hohen Siegen in zwölf Spielen in Folge ungeschlagen bleibt, als Wunderteamapostrophiert, nachdem es auf der Hohen Warte am 16. Mai 1931 gegen die Fußballmacht Schottland 5:0 gewonnen hat. Zwei Monate vorher spricht Charlie Chaplin, der mit dem Stummfilm „City Lights“ gegen den Tonfilm opponiert, erstmals in eine Filmkamera. Im Hotel Imperial sagt er: „Guten Tag.“ Zwei Wörter, die – wie die „Neue Freie Presse“ meint – eine „Liebenswürdigkeit für Wien“ darstellen.

In diesem Jahr gründet auch die Schauspielerin Stella Kadmon im Souterrain des Café Prückel die Kleinkunstbühne des „Lieben Augustin“. Auf der Suche nach Mitarbeitern wird Kadmon auf eine der kuriosesten Begabungen der Ersten Republik aufmerksam, den liebenswerten, schrulligen, introvertierten „meschuggenen Sohn eines Wiener Arztes“, Peter Hammerschlag, der von zehn Uhr morgens bis zwölf Uhr nachts bei ihr bleibt und ununterbrochen Gedichte rezitiert. Er wird Mitgründer des „Lieben Augustin“ – ein Jahr zuvor hat er bereits in Berlin als Blitzdichter im Künstlerkaffee Küka für Aufsehen gesorgt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.