Samuel Gregg: "Habe noch nie Predigt über Neid gehört"

Samuel Gregg
Samuel Gregg(c) Michele Pauty
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Samuel Gregg ist Forschungsdirektor am Acton Institute, einem konservativ-libertären Thinktank aus den USA. Er hält den Staat für ungeeignet, soziale Probleme zu lösen. Nicht der Kapitalismus töte, sondern Systeme wie Venezuela.

Die Presse: Das Wort „Kapitalismus“ hat einen negativen Beigeschmack. Warum eigentlich?

Samuel Gregg:
Dafür gibt es viele Gründe. Einer ist, dass jene negativen Konnotationen mitschwingen, die das Wort in Marx' Schriften hat. Der zweite Grund ist, dass wir dem Markt gern die Schuld an Dingen geben, die nichts mit dem Markt zu tun haben. Der dritte ist, dass – obwohl wir in einer Marktwirtschaft leben – viele Leute nicht verstehen, wie diese funktioniert. Wenn wir etwas so gewöhnt sind wie den Markt, dann nehmen wir es als gegeben an und fragen nicht nach, wie es eigentlich funktioniert. Und wenn man etwas nicht versteht, ist die Versuchung groß, es schlechtzureden.

Was verstehen die Leute nicht?

Sie verstehen nicht, wie der Finanzsektor funktioniert, aber das ist ja auch kompliziert. Sie verstehen vielfach auch nicht, wie Preise zustande kommen. Und wenn sie ein Problem haben, glauben sie, dass nur der Staat es lösen kann.

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