ÖVP-Mandatar Johann Rädler sorgt mit einem Zwischenruf für Aufsehen. Als ausländerfeindlich will er sich nicht bezeichnen lassen, als Zwischenrufer ist er aber schon öfter aufgefallen.
Wien. Leid tut es ihm nicht und entschuldigen will er sich auch nicht: Der ÖVP-Abgeordnete Johann Rädler, der mit einem Zwischenruf im Parlament („Wir sind hier nicht in Bosnien“ zu der aus Bosnien stammenden Liste-Pilz-Mandatarin Alma Zadic) für Aufregung gesorgt hat, macht keinen Rückzieher. Er habe nur darauf hinweisen wollen, dass in Bosnien viel schlimmere Zustände herrschen, sagt Rädler im Gespräch mit der "Presse".
Wer ist dieser Johann Rädler? Der Bürgermeister der niederösterreichischen Gemeinde Bad Erlach sitzt seit 2002 im Parlament, spielt dort aber eher die Rolle eines Hinterbänklers, dessen Tätigkeit in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. In der letzten Periode hat die Austria Presseagentur ein paar Meldungen über ihn bebracht, da war er Integrationssprecher der ÖVP. Das ist eine Position, mit der man sich prinzipiell schon profilieren kann - allerdings nicht, wenn der Integrationsminister (damals Sebastian Kurz) aus der eigenen Partei kommt.
Eifriger Zwischenrufer
Rädler wirkt nicht wie ein Türkiser. Den Wechsel des politischen Personals der ÖVP bei der letzten Wahl hat er trotzdem überlebt, dank seiner starken Verankerung im Heimatbezirk Neunkirchen. Als Bürgermeister ist er beliebt, er hat auch die meisten Vorzugsstimmen für seine Partei einfahren können.