Der österreichische Schauspieler starb im 90. Lebensjahr. Er war ein beliebter Nestroy-Darsteller an Volkstheater und Burgtheater, das Fernsehpublikum kannte ihn aus dem "Kaisermühlen Blues".
Er war langjähriges Ensemblemitglied im Volkstheater, später wechselte er an die Burg: Der österreichische Kammerschauspieler Walter Langer, der vor allem als Nestroy-Darsteller in der Gustav-Manker-Ära bekannt wurde, ist nun, in der Nacht auf Dienstag, im 90. Lebensjahr verstorben.
"Als Mitglied von Gustav Mankers legendärem Nestroy-Ensemble hat Walter Langer die Geschichte des Volkstheaters maßgeblich geprägt. Seine tragisch-komischen Rollen-Interpretationen sind unvergessen", schrieb Volkstheater-Intendantin Anna Badora in einer Aussendung.
1928 in Wien geboren, absolvierte Langer eine Schauspielausbildung am Max Reinhardt Seminar, war in den 50er Jahren an verschiedenen Wiener Bühnen engagiert, bevor er an die Komödie Basel ging, wo er in knapp zehn Jahren in über vierzig Inszenierungen auftrat.
Herr Kudrnac im "Kaisermühlen Blues"
1965 wechselte er ans Wiener Volkstheater, dessen Ensemble er fast zwanzig Jahre lang angehören sollte: Zu sehen war er etwa in Raimunds „Alpenkönig und Menschenfeind“, in „Umsonst“ von Johann Nestroy, „Schweyk im Zweiten Weltkrieg“ von Bertolt Brecht und „Die Heirat“ von Nikolai Gogol. Zwischen 1984 und 1991, dem Jahr seiner Pensionierung, war er Ensemblemitglied am Burgtheater - auch dort spielte er vor allem Raimund- und Nestroyrollen.
Dem Fernsehpublikum dürfte er aus dem "Kaisermühlen Blues" bekannt sein: In der beliebten ORF-Serie spielte er den alleinstehenden Pensionisten Eberhart Kudrnac, der den geistig behinderten Franzi betreute und sich stets nur mit Nachnamen ansprechen ließ. Auch in sieben "Tatort"-Folgen war Langer zu sehen.

(Red.)